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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Auch 2004 mehr Schulden nötig als geplant

Berlin (ots)

Auch 2004 könnte der Bund mehr neue Schulden
aufnehmen müssen als derzeit geplant. Das sagten Haushaltsexperten
der Koalition dem "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe). Das Defizit könne
"noch etwas größer werden", sagte der SPD-Haushaltspolitiker Carsten
Schneider. Statt der derzeit vorgesehenen rund 30 Milliarden Euro
Neuverschuldung könnten es "im Extremfall" bis zu etwa sieben
Milliar-den Euro mehr werden. Der größte Risikofaktor sei, dass die
Bundesländer der Gegenfinanzierung der Steuerreform durch das
Streichen von Subventionen und Vergünstigungen nicht zustimmten.
"Dann müssen wir alles noch einmal von vorne rechnen." Unsicher sei
zudem, wie sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt und bei der Konjunktur
entwickle.
Als weitere Probleme nannte die stellvertretende Vorsitzende des
Bundestags-Haushaltsausschusses, Anja Hajduk von Bündnis 90/Die
Grünen, das Volumen der Subventionskürzungen. Man habe sich von den
Vorschlägen der Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) und Peer
Steinbrück (SPD) mehr erhofft, sagte sie. Auch die endgültigen Kosten
der Gemeindefinanzreform seien noch unklar, ebenso, wie hoch der
Kreis der Steuerschätzer die Einnahmen des Fiskus für das kommende
Jahr taxiere. Die Experten wollen sich im November treffen.
Dagegen ist Hajduk zufolge der Streit zwischen Finanzminster Hans
Eichel und Sozialministerin Ulla Schmidt über die Kürzung von zwei
Milliarden Euro Bundeszu-schuss an die Rentenkasse vom Tisch. "Die
Leitung des Hauses hat heute bestä-tigt, dass sie sich an die
Vereinbarungen in der Koalition halten wird", sagte sie. Damit müsste
Schmidt dieses Geld aus anderen Quellen aufbringen, etwa durch
Kürzungen bei der Rente. Dagegen hatte sie sich bislang gewehrt.
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

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Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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