Der Tagesspiegel: Wolfgang Gerhard zum Streit bei Kandidaten-Kür: "Wir hatten das früher genau so"
Berlin (ots)
Der FDP-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Gerhardt hält die öffentliche Kritik am Kandidaten-Auswahlverfahren für die Bundespräsidentenwahl für weit überzogen. "Wir hatten das früher genau so", sagte Gerhardt, der zeitweise selbst als Kandidat der FDP im Rennen war, dem Tagesspiegel am Sonntag. Der FDP-Politiker erinnerte an die Wahl von Gustav Heinemann, dem die FDP-Fraktion erst in der Nacht vor der Bundesversammlung zugestimmt hatte, oder an den erzwungenen Rückzug des CDU-Politikers Steffen Heitmann, der der Nominierung Roman Herzogs vorausging. "Vermutlich verschafft jede zusätzliche Kamera, die bei jedem Treffen dabei ist, dem Ganzen eine neue Dimension. Aber an der Sache selbst hat sich nichts verändert", betonte Gerhardt.
Er zeigte sich zugleich etwas skeptisch über die Forderung seiner eigenen Partei nach Direktwahl des Präsidenten. Die FDP sei für diesen Vorschlag "offen". "Aber ehrlich gesagt, schlauer haben mich die Vorschläge dann auch nicht gemacht, wer das alles werden sollte", sagte Gerhardt. Andererseits äußerte er die Erwartung, dass die Bürger sich verantwortlich verhalten würden, wenn man ihnen die Verant-wortung auflade, und nicht "aus Modegründen" tatsächlich jemanden wie Dieter Bohlen wählen würden.
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