Der Tagesspiegel: Hanau: Ärzte gegen Atomkrieg verlangen offiziellen Exportstopp
Berlin (ots)
Kritiker des Exports der Hanauer Plutoniumfabrik nach China wollen sich nicht damit zufrieden geben, dass die rot-grüne Regierung das heikle Problem durch Verschleppung aus der Welt schafft. "Wir verlangen, dass der Export der Hanauer Fabrik nach China durch die Bundesregierung offiziell gestoppt wird", sagte der Vorsitzende der Internationalen Ärzte für die Verhinderung des Atomkriegs (IPPNW), Stephan Kolb, dem in Berlin erscheinenden Tagesspiegel (Mittwoch- Ausgabe). Die Organisation werde sich nicht auf Hinweise verlassen, wonach das Auswärtige Amt die Beantwortung einer Export-Voranfrage durch die Firma Siemens bewusst in die Länge ziehe: "Die Koalition muss eindeutig Farbe bekennen", verlangte Kolb. Die IPPNW lehnen den Export als sicherheitspolitisch verantwortungslos ab, da die Hanauer Wiederaufbereitungsanlage die chinesiche Regierung in die Lage versetze, große Mengen atomwaffenfähiges Plutonium zu produzieren. Unter dem Titel "Wir kaufen Hanau" hat die Organisation eine Initiative ins Leben gerufen, die 50 Millionen Euro für die Firma Siemens aufbringen soll, um den Ver-kauf nach China zu verhindern. "Wir haben nicht vor, diese Aktion zu stoppen", sagte Kolb. Die Berichte, wonach es nicht mehr zum Export kommen werde, hätten die Bereitschaft zur Beteiligung an der Initiative keineswegs gemindert. Mittlerweile hätten Gegner des Exports in der Aktion mittlerweile Kauf-Optionen von knapp einer Million Euro gezeichnet, sagte Kolb. Die Kampagne "Hanau selber kaufen" wird auch von 19 rot- grü nen Bundestagsabgeordneten unterstützt.
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