Der Tagesspiegel: Länder zeigen wachsende Bereitschaft, Steuerprivileg für Geländewagen zu kippen
Berlin (ots)
In den Bundesländern wächst die Bereitschaft, die ermäßigte Kfz- Steuer für schwere Geländewagen abzuschaffen, die nicht gewerblich genutzt werden. "Wenn der Bund einen schlüssigen, praktikablen Vorschlag anbietet, werden wir uns offen zeigen", sagte Karl-Heinz Paqué (FDP), Finanzminister in Sachsen-Anhalt, dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag". Als "völlig unvertretbar" hatte zuvor auch Bayerns Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) das Steuerprivileg kritisiert. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) hatte am Samstag erneut die steuerlichen Vorteile für schwere Geländewagen in Frage gestellt. Die Initiative für eine Neuregelung müsse allerdings von den Ländern kommen, die die Steuer einziehen und verwenden, forderte der Minister. Eine Änderung könne aber auch viele Gewerbetreibende treffen, wie Winzer, Bauern oder Handwerker, gab Stolpe-Sprecher Felix Stenschke zu bedenken. "Die Frage ist, ob man wegen ein paar Fun-Cars in der Stadt alle anderen bestraft", sagte er der Zeitung. Der ADAC befürwortet eine Aufhebung des Steuerprivilegs für Geländewagen grundsätzlich. "Ich sehe keinen Grund, warum Leute, die sich einen Luxus-Geländewagen leisten können, dafür auch noch steuerlich belohnt werden sollen", sagte ADAC-Sprecher Maximilian Maurer dem "Tagesspiegel am Sonntag". Allerdings warnte auch er vor Gleichmacherei bei den Geländewagen-Besitzern. Es müsse sehr wohl zwischen denjenigen unterschieden werden, die ein solches Auto beruflich benötigen - wie etwa Handwerker oder Winzer -und denjenigen, die einen Geländwagen zum Privatvergnügen fahren. Nur letzere sollten den vollen Steuersatz zahlen, sagte Maurer.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
Rückfragen bitte an:
Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de
Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell