Der Tagesspiegel: Zwölf Telekom-Klagen sollen noch in diesem Jahr verhandelt werden - die Richter rechnet mit Tausenden weiterer Klagen von Aktionären
Berlin (ots)
Die ersten Verhandlungen über die Prospekthaftungsklagen gegen die Deutsche Telekom werden voraussichtlich noch in diesem Jahr beginnen. "Wenn die Parteien mitspielen, werde ich zum Winteranfang die ersten Verfahren verhandeln", sagte der Vorsitzende Richter am Landgericht Frankfurt (Main), Meinrad Wösthoff, dem Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe). Er rechnet bis zum Jahresende mit Tausenden weiterer Klagen von Telekom-Aktionären.
Bisher liegen dem Richter rund 2100 Klagen vor. Darin werfen Telekom- Aktionäre dem Unternehmen vor, in ihrem Börsenprospekt für die dritte Emission von T-Aktien im Jahr 2000 falsche Angaben gemacht zu haben - vor allem über den Wert ihrer Immobilien. Die Auswertung der Argumente der Kläger habe er abgeschlossen, sagte Wösthoff. Etwa zwölf Verfahren will er noch in diesem Jahr verhandeln.
Der Richter geht davon aus, dass noch sehr viel mehr Arbeit auf ihn zukommt. "Ich rechne bis zum Jahresende mit weiteren 4000 Klagen, vielleicht sogar noch mehr." Im Extremfall könnten es am Ende weitere 17.000 werden. Zwar ist die Verjährungsfrist im Mai 2003 abgelaufen. Aber 17.000 Anleger haben bei der Öffentlichen Rechtsauskunft- und Vergleichsstelle Öra in Hamburg ein Güterverfahren beantragt, das die Verjährung unterbricht. Weil die Telekom dort aber nicht erscheint - sie hält den Börsenprospekt für korrekt - haben die Anleger nach dem gescheiterten Verfahren noch sechs Monate Zeit, vor Gericht zu gehen.
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