Der Tagesspiegel: Auch VW will längere Arbeitszeit durchsetzen
Berlin (ots)
Mit längeren Arbeitszeiten, geringerem Lohn und einer stärker leistungsorientierten Bezahlung will VW bis 2011 die Personalkosten in Deutschland um 30 Prozent reduzieren. Wenn Europas größter Autohersteller das schafft, würden die Standortvorteile in Deutschland die Standortvorteile im Ausland übertreffen", sagte VW- Personalchef Josef-Fidelis Senn dem Tagesspiegel (Mittwochsausgabe). Senn zufolge liegen die Arbeitskosten bei VW deutlich über denen unserer deutschen Wettbewerber". Der VW-Konzern beschäftigt in Deutschland rund 176000 Mitarbeiter. Unter anderem will die Konzernspitze die Ausbildungsvergütung um 20 Prozent kürzen und die Übernahmeverpflichtung nach der Ausbildung abschaffen. Dafür bietet VW an, die Zahl der Azubis um ein Fünftel zu erhöhen. Wir haben der IG Metall ein sehr moralisches Angebot gemacht", sagte Senn dazu. Die Verhandlungen über das gesamte Paket, das VW-Personalvorstand Peter Hartz nach der Zahl der Arbeitsplätze in Deutschland Tarifpolitik 176544" nennt, beginnen im September."Für die heute Beschäftigten wird es nach allen Erfahrungen aus der Vergangenheit Besitzstandssicherung geben", sagte Senn. Neben der Möglichkeit zu längerer Arbeitszeit will VW die Vergütungsstruktur ändern und bis zu 30 Prozent des Jahreseinkommens variabel zahlen, je nachdem, wie die persönliche Leistung des Arbeitnehmers bewertet wird und der Konzerngewinn ausfällt. Um die Arbeitszeit flexibler handhaben zu können, will Senn die Arbeitszeitkonten erweitern. Bislang können auf den Konten 200 Stunden angesammelt werden, der VW- Vorstand möchte künftig 400 Stunden. Laut Senn ist das "ein erstklassiges Instrument zur Beschäftigungssicherung". Um den Beschäftigten ein früheres Ausscheiden zu ermöglichen, will VW in den Tarifverhandlungen das so genannte Zeitwertpapier ausbauen. "Das neue System würde frühzeitig einsetzen und wäre - anders als das bisherige - verpflichtend." Dem VW-Personalchef zufolge haben die VW- Mitarbeiter bis heute rund 500 Millionen Euro über die Umwandlung von Engeltbestandteilen oder von Arbeitszeit auf den Konten gespart. "Wenn das Altersteilzeitgesetz ausläuft, kann man nur über diesen Weg früher aussteigen", sagte Senn im Hinblick auf das Ende des Jahrzehnts.
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