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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Axel Springer AG kehrt in etwa vier Wochen zur alten Rechtschreibung zurück

Berlin (ots)

Die Axel Springer AG, der Spiegel-Verlag und der
Süddeutsche Verlag haben sich letzte Woche entschieden, die neue
Rechtschreibung aufzugeben. Der Zeitplan der Axel Springer AG sieht
eine zügige Änderung vor: "In etwa vier Wochen stellen wir die
Schreibung um", sagte Unternehmenssprecherin Edda Fels. "Es kann
sein, dass die einzelnen Blätter nicht alle gleichzeitig, sondern
nacheinander zu den alten Regeln zurückkehren." Welche Blätter im
Verlag den Anfang machen würden, stehe noch nicht fest. Noch völlig
offen ist die zeitliche Planung beim Süddeutschen und beim
Spiegel-Verlag. "Im Moment wird intern diskutiert, ob und welche
Regelungen der neuen Rechtschreibung bei der Rückkehr zur alten
beibehalten werden", so Sebastian Lehmann, Pressesprecher des
Süddeutschen Verlags. "Es wäre zu überlegen, ob man nicht die "ß/ss"-
Regel beibehält." Ähnlich vorsichtig äußerte sich Hans-Ulrich Stoldt,
Ressortleiter Information beim "Spiegel": "Wir schreiben auf Basis
der alten Regeln." Ab wann, sagte er nicht. Bei den großen
Nachrichtenagenturen AP, dpa und ddp ist noch nicht klar, ob die neue
Rechtschreibung überhaupt aufgegeben wird. Die dpa will im Laufe
dieser Woche eine Umfrage bei den Chefredaktionen der Verlage
starten, die Kunden dieser Agentur sind. Damit wolle man sich ein
Stimmungsbild verschaffen, sagte Chefredakteur Wilm Herlyn. "Das
Ergebnis der Umfrage ist aber nicht das einzige Kriterium für unsere
Entscheidung: Wir wollen auch die öffentliche Diskussion weiter
beobachten, Rücksprache mit den anderen Agenturen halten und
abwarten, was auf der politischen Ebene entschieden wird", so Herlyn.
Derzeit werde auch die Möglichkeit geprüft, die Nachrichten in der
alten und in der neuen Rechtschreibung herauszugeben - je nach
Kundenwunsch. "Das wird die ddp keinesfalls tun", sagte deren
Chefredakteur Lutz Schumacher. Die Agentur werde sich die
Umfrageergebnisse der dpa ansehen und wie diese die öffentliche
Debatte verfolgen. Gespräche mit anderen Agenturen könnten noch im
August stattfinden. "Nach meiner Einschätzung wollen die Agenturen
selbst die neue Rechtschreibung behalten - eventuell mit
geringfügigen Modifikationen bei der Klein- und Großschreibung",
sagte Schumacher. Die Agentur AP will keine Umfragen machen: "Wenn
die Mehrheit der Kunden zur alten Rechtschreibung zurückgegangen ist,
werden wir folgen müssen", sagte Chefredakteur Peter Gehrig. Die
Mehrheit ergebe sich aus der Zahl der Publikationsorgane unter
Einbeziehung der Faktoren Auflagenstärke und Namhaftigkeit. Alte
Rechtschreibung, alte mit ein paar Neuerungen oder eine reformierte
Rechtschreibreform - "es wird in jedem Fall chaotisch", prophezeite
Lutz Schumacher.
Inhaltliche Fragen richten Sie bitte an das Ressort Medien unter Tel:
030-26009 313
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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