Der Tagesspiegel: Klaus-Peter Schuster: "Die Sammlung Flick ist ein Porträt unserer Zeit"
Berlin (ots)
In der Diskussion um die Ausstellung der Flick-Collection in Berlin hat Peter-Klaus Schuster, Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, im Gespräch mit dem Berliner Tagesspiegel (Freitagsausgabe) die Haltung der Museen verteidigt, Äußerungen von Flicks Schwester Dagmar Ottmann, die in einem Offenen Brief die Verschiebung der Ausstellung gefordert hatte, nicht zu kommentieren: Der Brief ist eine Angelegenheit der Familie Flick. Der Brief werde aber, ebenso wie die Offenen Briefe von Michael Fürst und Salomon Korn, in eine Dokumentation der Diskussion aufgenommen, die jedem Besucher bei der Eröffnung ausgehändigt werde. Die Debatte habe auch einen positiven Effekt: Das ganze Flick- Imperium und sein Wiedererstehen war ein Teil unseres Wirtschaftswunders und ist ein Faktum der gesamten Wirtschaftsgeschichte dieser Bundesrepublik. Man darf fragen, wo wollen Sie da anfangen und wo aufhören? Gerade angesichts solcher Fragen halte ich es für einen entschiedenen Gewinn, dass eben durch die Diskussion über die Sammlung auch dieser nicht hinreichend beleuchtete Teil der Nachkriegsgeschichte neu und kritisch betrachtet wird. Der Name Flick ist ein Symbol für vieles, was unsere Geschichte ausmacht. Auf Proteste ehemaliger Zwangsarbeiter bei der Eröffnung sei man, so Schuster, nicht vorbereitet: Das Museum ist nicht der Ort, etwas zu verbieten, solange nicht die Kunstwerke selbst attackiert werden. Wir haben für solche Fälle keinen konkreten Plan. Im Übrigen: die Sammlung, die Friedrich Christian Flick in mehr als einem Jahrzehnt zusammengetragen hat, ist ein Porträt unserer Zeit, und auch der Sammler ist ein Porträt unserer Zeit. Das werden diese Ausstellungen in den nächsten sieben Jahren hier in Berlin und gerade hier in Berlin zeigen, mit allen Risiken und Nebenwirkungen.
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