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Der Tagesspiegel: Proteste gegen Hartz IV - auch DGB-Chef Sommer greift Union und PDS an

Berlin (ots)

Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer hat PDS und
Union vorgeworfen, im Streit um die Arbeitsmarktreform
widersprüchlich zu argumentieren. „Jetzt wo es konkret wird, geben
viele politische Mandarine ein ganz trauriges Bild ab“, sagte Sommer
dem "Tagesspiegel" (Montag-Ausgabe). Er verwies etwa auf Sachsens
Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU), der nun rufe, es werde zu
wenig gefördert und zu viel gefordert. Milbradt sei daran erinnert,
dass es gerade die Union gewesen sei, „die die rot-grüne Agenda 2010
vergiftet hat“, sagte Sommer. So seien etwa die Zumutbarkeitsregeln,
die die Aufnahme einer Arbeit „bis hin zur Grenze der sittenwidrigen
Bezahlung zum Zwang erheben“, eine Erfindung von Union und FDP.
Der DGB-Vorsitzende warnte zudem vor „ganz starken Tendenzen von
rechtsextremen Parteien“, die „berechtigten Proteste“ gegen die
Arbeitsmarktreformen für sich zu instrumentalisieren. Sommer verwies
auf die NPD in Sachsen und die DVU in Brandenburg, „die beide ganze
offensichtlich im Landtagswahlkampf politischen Profit aus den
Bürgerprotesten ziehen wollen“. Auch linksextremistische Kräfte
würden das Gleiche versuchen.
Sommer verteidigte seine Einschätzung, „politische Rattenfänger“
würden versuchen, den Unmut der Bevölkerung zu missbrauchen. PDS-
Chef Lothar Bisky hatte diesen Vergleich als „abscheulich“
bezeichnet: Demonstrierende Menschen seien „keine Ratten“. Sommer
sagte dazu am Sonntag dem Tagesspiegel: „Ich bezeichne Extremisten
auch in Zukunft als Rattenfänger, sie haben den Menschen nichts
anderes zu bieten als starke Sprüche, halten werden sie nichts. Und
wenn sie könnten, wie sie wollten, würden freie politische
Demonstrationen schon bald verboten.“
Sommer betonte: „Überall dort, wo sich Anti-Demokraten als
Parteien oder Privatpersonen bei Aufrufen zu Demonstrationen
versuchen einzumischen, werden Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter
immer für eine klare Abgrenzung sorgen“. Die PDS habe „die Wahl, als
ostdeutsche Volkspartei rechtsextreme Umtriebe in den
Montagsdemonstrationen auszublenden und damit alles schön zu reden.
Oder sich als Partei des gesellschaftlichen Fortschritts klar von
Extremisten abzugrenzen.“
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Telefon 030/26009-389
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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