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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: SPD und Grüne im Bundestag schreiben eigenen Migrationsantrag

Berlin (ots)

Berlin - Die Fraktionen von SPD und Grünen im
Bundestag haben sich darauf geeinigt, mit einem eigenen Beschluss zum
Thema Migration auf den Antrag der CDU/CSU-Fraktion gegen Islamismus
zu reagieren. „Wir lassen uns nicht in die Defensive drängen, diese
Koalition hat auf dem Feld der Zuwanderung und Integration gute
Arbeit geleistet", sagte der SPD-Innenpolitiker Sebastian Edathy am
Dienstag dem Tagesspiegel (Ausgabe vom Mittwoch). Die innenpolitische
Sprecherin der Grünen-Fraktion, Silke Stokar, kündigte an, die
Koalition werde „einen Antrag vorlegen, der Brücken baut, ohne die
Probleme einer kleinen Minderheit von Immigranten zu leugnen". Mit
der Einigung von SPD und Grünen schwinden die Chancen, dass der
Bundestag mit einem von allen Fraktionen getragenen Beschluss ein
politisches Signal zur Integration setzt. In internen Debatten von
SPD und Grünen war zuvor ein gemeinsamer Antrag mit der Opposition
erwogen worden. Die Autorin des Unionsantrags, Kristina Köhler (CDU),
sagte, ihre Fraktion sei zu Gesprächen über Änderungen am eigenen
Antrag unter der Bedingung bereit, dass dessen Substanz nicht
verändert werde. „Ein gemeinsamer Antrag würde beweisen, dass wir das
Phänomen Islamismus in ganzer Breite erkannt haben und bereit sind,
unsere Grundordnung zu verteidigen", sagte die CDU-Abgeordnete.
SPD-Innenpolitiker Edathy sagte, er sei sehr skeptisch, ob mit der
Union eine Einigung auf einen gemeinsamen Antrag möglich sein werde,
da sie die aktuelle Debatte parteipolitisch instrumentalisieren
wolle: „In der Argumentation der Union wird jeder Mensch
nichtdeutscher Herkunft unter Pauschalverdacht gestellt - das ist
sehr problematisch." Grünen-Politikerin Stokar sagte zwar: „Es wäre
wünschenswert einen gemeinsamen Antrag zu verabschieden."
Gleichzeitig wies sie darauf hin, der Unionstext könne dafür nicht
die Grundlage bilden, er sei ein zur Lösung von Problemen
ungeeigneter „Abgrenzungsantrag".
Inhaltliche Fragen richten Sie bitte an den Tagesspiegel, Ressort
Politik, Tel: 030-26009-295
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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