Der Tagesspiegel: SWP-Direktor Christoph Bertram: Schröder handelt fast wie Bush Der Kanzler hat mit seiner Nato-Initiative Recht, aber er fragt zu wenig nach den Interessen der Partner
Berlin (ots)
Berlin. Christoph Bertram, Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), die Bundesregierung und Bundestag außenpolitisch berät, wirft dem Kanzler vor, mit seiner Initiative zu einer Nato- Reform "vorzupreschen - fast wie sonst George Bush". Im Kern habe Schröder Recht, schreibt Bertram in einem Beitrag füe den in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Montag-Ausgabe). "Die Strukturen und Verfahren, in denen Europa und Amerika ihr Verhältnis betreiben, müssen reformiert werden."
Doch zeige die Art, wie diese Initiative betrieben worden sei, dass die Bundesregierung zu wenig nach den Interessen der Partner frage und damit an Durchschlagkraft verliere. "Die Grundregel, dass große Staaten dann am einflussreichsten sind, wenn sie andere einbeziehen, bevor sie loslegen, ist in den Berliner Köpfen immer noch nicht angekommen. So war es, als Schröder einen ständigen Sitz im Uno- Sicherheitsrat einforderte, so ist es leider auch diesmal wieder gewesen."
Schröder hätte sein Vorhaben "als europäische Initiative vorbereiten" müssen. Unter früheren Bundesregierungen sei es üblich gewesen, wichtige Partner vorab in Kenntnis zu setzen.
Eventuelle Rückfragen richten Sie an den Tagesspiegel, Redaktion Meinung, Tel.: 030 26009 444
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
Rückfragen bitte an:
Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de
Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell