Mittelstand schlägt Alarm: Trittin gefährdet Arbeitsplätze
Berlin (ots)
Verbraucherfreundliche Rücknahmesysteme dürfen durch neue Verpackungsverordnung nicht abgeschafft werden - Änderungen gefordert
Vor den in dieser Woche stattfindenden Beratungen des Bundestages zur Novelle der Verpackungsverordnung fordern heute das Unternehmen PETCYCLE und seine 112 Gesellschafter die rot-grüne Bundestagsmehrheit auf, dem am 3. November im Bundeskabinett verabschiedeten Entwurf abzuändern und zu ergänzen. Die mittelständischen Mineralbrunnen, Getränkehersteller und Fruchtsaftproduzenten, darunter so bekannte Marken wie Überkinger, Carolinenbrunnen, Punica und Eckes, appellieren in einem Brandbrief an die Abgeordneten, das offene Mehrweg-Kasten-gestützte Kreislaufsystem für PET-Flaschen weiterhin zuzulassen. Arnold Wolters, Geschäftsführer von PETCYCLE dazu: "Im Vertrauen auf die Aussagen des Bundesumweltministers haben wir hohe Investitionen getätigt und in den oft strukturschwachen Regionen Arbeitplätze geschaffen oder erhalten. Eine Abschaffung unseres Systems bedeutete einen eklatanten Vertrauensbruch und einen Schlag ins Gesicht für den deutschen Mittelstand."
Bestätigung durch Bundesumweltministerium
Die Unternehmen werfen dem Bundesumweltminister vor, immer nur die Abschaffung der sogenannten Discounter-Insellösungen gefordert zu haben, jetzt aber durch die Hintertür auch die Mehrweg-Kasten-gestützte PETCYCLE-Lösung zu gefährden. Noch im Juli 2003 habe das Bundesumweltministerium das PETCYCLE System ausdrücklich bestätigt und anerkannt, heißt es in dem Schreiben an die Abgeordneten. Das sei aus gutem Grund geschehen: Im Gegensatz zu den Discounter-Inseln bieten offene Hersteller-Insellösungen wie PETCYCLE jedem Abfüller die Möglichkeit, ein ökologisch und wirtschaftlich effizientes Mehrweg-Kasten-System zu nutzen.
Verbraucherfreundliche Rücknahme
Dieses PETCYCLE-System sei darüber hinaus äußerst verbraucherfreundlich, denn der Käufer kann bundesweit an jeder Verkaufsstelle (mit Ausnahme der Discounter) Kasten und Flaschen zurückgeben. PETCYCLE und seine 112 Gesellschafter fordern deshalb den Bundestag auf, den vorliegenden Entwurf dahingehend zu ergänzen, dass den herstelleroffenen Insellösungen der gleiche Schutz wie den anderen Mehrwegsystemen zugestanden wird. "Entsprechende Alternativ-Vorschläge liegen den Bundestagsabgeordneten auf dem Tisch", so Arnold Wolters, Geschäftsführer von PETCYCLE.
Auch im Hinblick auf die Bedenken der EU-Kommission bringe der vom Bundesumweltminister vorgelegte Entwurf nichts. Anstatt den Wettbewerb zu stärken, wie von der EU-Kommission beabsichtigt, beschränke der Entwurf den Wettbewerb und bedrohe einen bereits bestehenden Marktzugang und Distributionskanal auch für europäische Abfüller. Arnold Wolters dazu: "Eine Abschaffung der herstelleroffenen Insellösungen führt nicht zu mehr Wettbewerb, ganz im Gegenteil. Stattdessen werden mehr als 100 mittelständische deutsche Unternehmen der Getränkeindustrie zukünftig mit einer klaren Diskriminierung zu kämpfen haben, deren negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Arbeitsplätze überhaupt noch nicht absehbar sind."
Über PETCYCLE
Die 1997 gegründete PETCYCLE Entwicklungs- und Arbeitsgemeinschaft GmbH & Co. KG mit Sitz in Bad Neuenahr-Ahrweiler hat ein Stoffkreislaufsystem für Flaschen aus PET entwickelt. Aktuell gehören bundesweit 112 Unternehmen zum Gesellschafterkreis von PETCYCLE. Das System ist eine sogenannte Herstellerinsel, das heißt es steht allen Getränkeherstellern offen.
PETCYCLE-Flaschen sind durch einen achteckigen Ring am Hals gekennzeichnet. Genau wie im klassischen Mehrwegsystem werden die Flaschen fast im gesamten Lebensmitteleinzelhandel vertrieben und können bundesweit praktisch überall zurück gegeben werden. Im Jahr 2003 wurden 900 Millionen Liter Getränke in PETCYCLE-Flaschen abgefüllt, in diesem Jahr werden es bereits 1,4 Milliarden Liter sein.
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