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Der Tagesspiegel: Union will nun doch mehr Zuverdienstmöglichkeiten für Arbeitslose

Berlin (ots)

Berlin - Zwischen Union und Bundesregierung
zeichnet sich eine schnelle Einigung über bessere
Zuverdienstmöglichkeiten von Langzeitarbeitslosen ab. Der
CDU-Arbeitsmarktexperte Karl-Josef Laumann sagte dem Tagesspiegel am
Sonntag, er rechne schon bald mit einem gemeinsamen
Gesetzgebungsverfahren. „Wir können schnell zusammenkommen." Laumann
soll mit Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) Vorschläge zur
Ausweitung des Zuverdiensts für Arbeitslosengeld-II-Empfänger
vorlegen. Die Änderungen könnten dann noch vor dem Sommer in Kraft
treten. Dadurch soll für Langzeitarbeitslose der Anreiz steigen,
einen 400-Euro-Minijob anzunehmen. Mit der Arbeitsmarktreform Hartz
IV waren auf Druck der Union bei niedrigen Einkommen die
Zuverdienstmöglichkeiten verschlechtert worden.
Seit Anfang des Jahres gilt eine Stufenregelung: Von einem
Einkommen bis 400 Euro darf ein Arbeitslosengeld-II-Bezieher 15
Prozent behalten, von 401 bis 900 Euro 30 Prozent und von 901 bis
1500 Euro wieder 15 Prozent. Die Berechnung ist kompliziert, da
verschiedene Pauschalen etwa für Werbungskosten berücksichtigt
werden. Bei einem Einkommen bis 400 Euro bleibt dem Arbeitslosen aber
deutlich weniger, als er bisher bei Arbeitslosenhilfe behalten durfte
(165 Euro). Laumann regt nun an, Arbeitslosen mit einem
Monatseinkommen bis 900 Euro 30 Prozent ihres Verdienstes zu lassen.
Außerdem schlägt er eine Pauschale von etwa 100 Euro vor: Wer nur 100
Euro im Monat verdient, könnte diese voll behalten. Bei 400 Euro
blieben dem Arbeitslosen 190 Euro (100 plus 30 Prozent von 300) - als
beinahe jeder zweite Euro.
Für den arbeitsmarktpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion, Klaus
Brandner, ist es ein „gutes Zeichen", dass die Union sich bei dem
Thema bewegt. „Wir müssen Arbeitslose darin unterstützen, dass sie
einen regelmäßigen Job annehmen." Die Regelung dürfe aber nicht so
ausgestaltet werden, dass es attraktiver sei, im Arbeitslosengeld II-
Bezug zu bleiben als wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig zu
werden. „Das wäre eine Falle."
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Ressort Politik, Tel. 030/26009-402 (Rainer Woratschka) oder -389.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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