Der Tagesspiegel: Ex-General Naumann fordert von Nato neue Strategie
Berlin (ots)
Der ehemalige Bundeswehr-General Klaus Naumann hat die Nato-Staaten aufgefordert, neue Konzepte zu entwickeln, um den aktuellen weltweiten Sicherheitsproblemen zu begegnen. Im Vorfeld des Berliner Forums Sicherheitspolitik Impulse 21, das Verteidigungsministerium und Tagesspiegel an diesem Montag und Dienstag in Berlin veranstalten, schreibt Naumann in einem Beitrag für den Tagesspiegel: "In einer Zeit voller Unsicherheit und neuer Gefahren braucht die Welt das enge Zusammenwirken der USA und der EU." Europa könne seine Probleme - von der Situation auf dem Balkan und dem Nahen Osten bis hin zum Verhältnis mit Russland - nur im Schulterschluss mit Amerika lösen. Wer Europa als Gegengewicht zu den USA sehe, fördere den Unilateralismus in den Vereinigten Staaten. Es gelte daher, Wege aus Europas Krise zu finden und der Nato eine neue Orientierung zu geben. "Dazu braucht die Nato eine neue Strategie", fordert Naumann, der von 1996 bis 1999 Vorsitzender des Nato-Militärausschusses, der höchsten militärischen Instanz des Bündnisses, war. Verteidigung allein reiche als strategischer Ansatz nicht mehr aus, schreibt der ehemalige Generalinspekteur. "Das Bündnis muss über ein Kontinuum politischen Handelns von vorbeugender Konfliktverhinderung mit nichtmilitärischen Mitteln über Schutz und Intervention bis hin zur Stabilisierung im Interventionsgebiet verfügen können." Eine wirkungsvolle Nato-Strategie setze voraus, dass die Allianz als das zentrale Forum transatlantischer Konsultation gesehen und genutzt werde. Um das Bündnis in seinen Entscheidungen schneller und flexibler zu machen, sollte auch das Prinzip der Einstimmigkeit der Nato überdacht werden. "Es sollte genügen, es nur noch im einzigen politischen Gremium, dem Nato-Rat, anzuwenden."
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