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Der Tagesspiegel: Wirtschaft fordert Rente mit 67

Berlin (ots)

Die deutsche Wirtschaft hat die Politik
aufgefordert, das Rentenalter auf 67 Jahre anzuheben. Der Rückgang
der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse allein
in den vergangenen zwölf Monaten "drückt dem Rentensystem die Luft
ab", warnte Ludwig Georg Braun, Präsident des Deutschen Industrie-
und Handelskammertages (DIHK), im "Tagesspiegel" (Donnerstagausgabe).
Es sei höchste Zeit, "die Weichen für mehr Beschäftigung am Standort
Deutschland zu stellen". Dazu gehörten die "mittelfristige" Anhebung
des Rentenalters auf 67 Jahre, außerdem müssten die Abschläge bei
vorzeitigem Rentenbezug von 0,3 auf 0,5 Prozent steigen. Auch müsse
der Nachhaltigkeitsfaktor in der Rentenformel ohne Einschränkung
wirken können. "Gleichzeitig müssen private und betriebliche
Alterssicherung gestärkt werden." Das seien "unerlässliche
Gegenmaßnahmen", zu denen sich die Politik bekennen müsse, befand
Braun.
Andreas Storm, Rentenexperte der Union im Bundestag, hält eine
Heraufsetzung des gesetzlichen Renteneintrittsalters für "keinen
geeigneten Weg" aus der Finanzkrise der Rentenversicherung. Schon aus
Gründen des Vertrauensschutzes wirke eine solche Maßnahme erst
mittelfristig. "Darüber denken wir gegenwärtig nicht nach",
versicherte Storm. Vorrangiges Ziel müsse es sein, für ältere
Arbeitnehmer Arbeitsplätze zu schaffen.
Auch Wolfgang Zöller, Vize-Fraktionschef der Union im Bundestag,
sagte, die Diskussion über ein späteres Renteneintrittsalter zum
gegenwärtigen Zeitpunkt sei "kontraproduktiv". "Das verunsichert die
Leute nur", sagte er. Zunächst müsse man überhaupt sehen, dass man
die heute 55- bis 65-Jährigen wieder in Arbeit bringe. Gegenwärtig
hätten nur 38 Prozent aus dieser Gruppe in Deutschland einen Job, in
Schweden oder der Schweiz seien es 70 Prozent. Zöller kann sich eher
vorstellen, am anderen Ende aktiv zu werden und die Ausbildungszeiten
zu verkürzen, "auch die Frühverrentung muss erschwert werden".
Rückfragen bitte an das Ressort Wirtschaft, Tel. 030-26009260.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell

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