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Der Tagesspiegel: Renate Künast (Grüne) erwartet beim Klimaschutz bald Konkurrenz aus den USA

Berlin (ots)

Der Druck von unten für eine wirkungsvolle
amerikanische Klimapolitik steigt. Das beobachtet die grüne 
Fraktionschefin im Bundestag, Renate Künast, derzeit bei einer Reise 
durch die USA. Mit Blick auf die neuen Märkte für 
Energieeffizienztechniken und erneuerbare Energien gelte es für die 
Europäer, schnell zu sein, sagte sie dem Tagesspiegel.  Künast 
erwartet, dass die Amerikaner die Europäer beim Klimaschutz bald 
antreiben werden. Denn sie weiß, "wenn die Amerikaner loslegen, dann 
richtig".
Zehn Staaten, vor allem im Nordosten, planen nach Künasts Angaben 
von 2009 an einen Emissionshandel mit Kohlendioxid-Rechten (CO2). Bis
2015 soll damit erreicht werden, dass die CO2-Emissionen stabilisiert
werden, danach sollen sie jährlich um 2,5 Prozent sinken. Im 
Gegensatz zum europäischen Emissionshandel sollen die CO2-Zertifikate
jedoch schon von Beginn an versteigert werden. Im europäischen 
Emissionshandel wurden die CO2-Rechte in der ersten Handelsperiode 
von 2005 bis 2007 verschenkt, was die Energiekonzerne nicht daran 
hinderte, die fiktiven Kosten dafür in den Strompreis einzurechnen. 
"Die US-Staaten haben offenbar eine Lehre daraus gezogen", sagte 
Künast dem Tagesspiegel.
Renate Künast warf Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor, ihre 
Doppelpräsidentschaft in der Europäischen Union und über die sieben 
wichtigsten Industrienationen und Russland (G8) bisher kaum genutzt 
zu haben. "So erbärmliche Auseinandersetzungen wie über den 
Zuteilungsplan zum Emissionshandel oder die Verbrauchsobergrenzen für
Autos dürfen wir uns nicht mehr leisten", sagt sie. Den 
Gewerkschaften warf sie vor, das Thema zu verschlafen: "Es geht um 
die Arbeitsplätze, die durch mangelnde Klimaschutz-Innovationen 
massiv gefährdet werden." Abschließend sagte sie: "Wenn wir weiter 
solche Vorführungen hinlegen wie bei der Autodebatte, ist das eine 
Entschuldigung für die USA, aber auch Staaten wie China, nichts für 
den Klimaschutz zu tun."
Die Zitate sind bei Nennung der Quelle von sofort an zur 
Verwendung frei. Sollten Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich bitte
an den Tagesspiegel, Politikredaktion, Telefon: 030/26009-389.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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