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Der Tagesspiegel: "Die Unterlagen liegen dem Ausschuss vor" SPD-Obmann im BND-Untersuchungsausschuss widerspricht These von verschwundenen US-Dokumenten

Berlin (ots)

Der SPD-Obmann im BND-Untersuchungsausschuss,
Thomas Oppermann, hat Behauptungen widersprochen, wonach wichtige 
amerikanische Dokumente, die den Bremer Türken Murat Kurnaz 
entlasteten, verschwunden sind: "Die fraglichen US-Unterlagen liegen 
dem Ausschuss vor", sagte er dem Tagesspiegel.
Auch deutsche Sicherheitskreise sagten dieser Zeitung, die 
fraglichen Dokumente lägen "komplett vor". Es habe keine 
Vernichtungsaktion von Akten im Zusammenhang mit dem Fall Kurnaz 
gegeben.
Das Parlamentarische Kontrollgremium (PKGr) des Bundestages zur 
Überwachung der Geheimdienste will diese Frage nun bei seiner 
nächsten Sitzung offenbar aufklären. Der FDP-Abgeordnete Max Stadler,
der sowohl PKGr-Vorsitzender als auch Mitglied im 
BND-Untersuchungsausschuss ist, sagte dem Tagesspiegel: "Das 
Kontrollgremium muss sich mit allen wichtigen Fragen befassen, die 
die Geheimdienste betreffen."
Allerdings, schränkte Stadler auch ein, die Bedeutung dieser 
Unterlagen halte sich in Grenzen. "Die Amerikaner hatten eine 
Freilassung von Herrn Kurnaz in Aussicht gestellt. Das ist für mich 
der schlüssigste Beweis dafür, dass sie ihn nicht für gefährlich 
hielten."
Der BND hatte selbst die Vorlage für die neue Debatte geliefert. 
In der nichtöffentlichen Vernehmung von drei deutschen 
Geheimdienstmitarbeitern vor dem BND-Untersuchungsausschuss am 1. 
Februar hatte ein als Zeugenberater entsandter BND-Vertreter 
ausgesagt, sein Dienst habe keine Kenntnis vom Verbleib von 
Unterlagen, die die Amerikaner vor der Vernehmung von Kurnaz durch 
Deutsche 2002 zur Verfügung gestellt hatten.
Opermann widersprach auch der Behauptung eines Zeitungsberichts, 
wonach die fraglichen US-Unterlagen ein günstiges Bild von Kurnaz 
gezeichnet hätten. "Ich kann wegen der Pflicht zur Geheimhaltung 
keine Einzelheiten nennen", sagte der SPD-Abgeordnete: "Aber in den 
Unterlagen befindet sich nichts Entlastendes."
Der Tagesspiegel
Politikredaktion
26009-627/-295

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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