Der Tagesspiegel: "Nicht alles umsetzbar": Zöllner und Olbertz reagieren auf neues Bildungsgutachten
Berlin (ots)
Bildungspolitiker haben kontrovers auf das Gutachten des "Aktionsrats Bildung" reagiert, das radikale Bildungsreformen in Deutschland fordert. Jan-Hendrik Olbertz, Bildungsminister in Sachsen-Anhalt und Sprecher der unionsgeführten Länder, begrüßte im Berliner "Tagesspiegel" (Freitagsausgabe), "dass die Erziehungswissenschaftler den Staat als Hauptverantwortlichen für Bildung herausfordern". So wiesen die Autoren zu Recht auf die "brisante Problemlage" bei der frühkindlichen Bildung und Erziehung hin. Gleichwohl seien die Vorschläge in sich "widersprüchlich". Wer eine weitgehende Entstaatlichung des Bildungswesens fordere, könne nicht gleichzeitig eine Kindergartenpflicht ab dem vierten Lebensjahr verlangen. Der Vorsitzende der Kultusministerkonferenz und Berliner Bildungssenator, Jürgen Zöllner (SPD), sagte dem "Tagesspiegel", vieles von dem, was die Autoren fordern, sei wünschenswert. "Praktisch ist aber nicht alles umsetzbar." Die in dem Gutachten vorgeschlagene Privatisierung aller Schulen lehnten Olbertz und Zöllner vehement ab. Die Verantwortung für Bildung müsse beim Staat bleiben, gleichzeitig aber müsse und könne das staatliche Bildungswesen modernisiert werden. Zöllner zeigte sich auch skeptisch gegenüber dem Vorschlag, Lehrer künftig leistungsbezogen zu bezahlen. Wenn sie in ständiger Existenzangst lebten, würde das den Unterricht nicht verbessern, sagte der KMK-Vorsitzende.
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