Deutscher Naturschutzring (DNR) e.V.
DNR zieht Bilanz über nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz zehn Jahre nach "Rio": Ökologische Trendwende weltweit noch nicht geschafft
Wiesenfelden (ots)
Präsident Hubert Weinzierl fordert "globale Überlebensstrategie und weltfamiliäres Denken"
"Auch Deutschland steht vor gewaltiger Herausforderung"
"Das Jahr 2001 hat aufgezeigt, dass uns die Umweltfragen trotz überlagerter welt- und wirtschaftspolitischer Themen immer wieder einholen." Mit diesen Worten eröffnete der Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR), Hubert Weinzierl, heute die ökologische Jahresbilanz für die deutschen Umweltverbände. Dabei stellte er besonders heraus, dass zehn Jahre nach dem Erdgipfel von Rio de Janeiro die Trendwende hin zu einer nachhaltigen Entwicklung weltweit noch nicht geschafft sei. "Erderwärmung, Wüstenausdehnung, Abholzung der Wälder, Wassermangel, die Zerstörung der biologischen Vielfalt und die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich zeigen, dass die ökologischen und sozialen Probleme noch immer weit von einer Lösung entfernt sind", kritisierte Weinzierl.
Auch Deutschland sieht der DNR-Präsident, der zugleich Mitglied des "Rates für nachhaltige Entwicklung" ist, vor einer gewaltigen Herausforderung. "Wenn sich die Bundesrepublik beim nächsten Weltgipfel 2002 in Johannesburg glaubwürdig darstellen will, darf es jetzt keinesfalls eine Auszeit für den Klimaschutz geben, wie sie zuletzt der Wirtschaftsminister und Teile der Industrie forderten", mahnte Weinzierl. Er erinnerte an die deutsche Verpflichtung, die schädlichen Klimagase um 25 Prozent bis zum Jahr 2005 und um 40 Prozent bis 2020 zu reduzieren. "Das bedeutet noch ganz gewaltige Anstrengungen im Hinblick auf eine Energiewende", sagte der DNR-Präsident.
Positiv an der Entwicklung seit "Rio" ist nach Ansicht des DNR, dass Themen wie die Nachhaltigkeit sowie Umwelt- und Entwicklungsfragen aus der Weltpolitik nicht mehr wegzudenken seien. Für den nächsten Weltgipfel 2002 in Johannesburg bestünden im Zusammenführen von Globalisierung und Nachhaltigkeit sowie in der Ökologisierung der Weltwirtschaftsverhandlungen die größten Herausforderungen. "Vielleicht gelingt es in Johannesburg, den Vorschlag des deutschen 'Rats für nachhaltige Entwicklung' zu verwirklichen und eine Weltkommission für Nachhaltigkeit und Globalisierung einzurichten", bezeichnete Weinzierl als wichtiges umweltpolitisches Ziel für 2002.
Aus dem Schock des 11. Septembers 2001 ergebe sich darüber hinaus die Notwendigkeit für ein "neues weltfamiliäres Denken als verbindende Klammer unter den Weltreligionen und als Einstieg in ein gemeinsames Welt-Ethos", betonte der DNR-Präsident. "Vielleicht besinnt sich die globalisierte Menschheit darauf, dass sie Teil eines gemeinsamen Lebewesens Erde ist, aus dem wir allesamt nicht aussteigen können."
Christoph Markl-Meider, Deutscher Naturschutzring Presse
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