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Altersforscherin: Demografischer Wandel als Chance
Starre Verrentungsgrenzen sind nicht zukunftsfähig

Düsseldorf (ots)

Alter ist keine Krankheit, Prävention ein Muss
und Anti-Aging-Medizin alles andere als der letzte Schrei: Prof. Dr. 
Adelheid Kuhlmey, renommierte Altersforscherin der Charité Berlin, 
bekräftigt im Interview mit dem ARAG Konzernmagazin, warum der 
demografische Wandel kein Schicksal, sondern eine Chance für unsere 
Gesellschaft ist. Statt der Rente mit 65 befürwortet sie eine 
flexible, individuelle Anpassung der Rentengrenze.
Obwohl der Mensch nie zuvor so gut und so lange lebte wie heute, 
ist er nicht immer glücklich über diese Tatsache. "Wir freuen uns 
nicht mehr über die Möglichkeit, lange zu leben. Weil es so 
selbstverständlich geworden ist, alt zu werden, erscheint es uns als 
Zumutung auch die Konsequenzen - vor allem die negativen - des 
Alterns bewältigen zu müssen", sagt Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey, 
Direktorin des Instituts für Medizinische Soziologie im Zentrum für 
Human- und Gesundheitswissenschaften an der Charité - 
Universitätsmedizin Berlin. Dabei biete die demografische Zeitenwende
eine große Chance, die jedoch ein enormes Umdenken auf allen Gebieten
erfordere. Dazu gehöre auch ein Überdenken des gängigen 
Renteneintrittsalters. Die starre Verrentung mit 65 Jahren sei nicht 
zukunftsfähig und im demographischen Wandel nicht durchzuhalten. Sie 
solle vielmehr stetig der erreichbaren Lebenszeit angepasst werden: 
"Je individueller und je flexibler diese Anpassungen sein können, je 
besser Arbeit und Freizeiträume über das ganze Leben verteilt werden 
können, um so besser gefallen mir die Ideen", so die Professorin für 
Gerontologie.
Um gesund in die Jahre zu kommen, brauche man eine Medizin, die 
nicht nur am Defizit des älteren Menschen ansetzt, sondern den älter 
werdenden Menschen besser unterstützt. Präventiv ansetzende 
Maßnahmen, so wie sie die ARAG Krankenversicherung seit langem 
anbietet, seien daher der richtige Weg. Der Idee nachzulaufen, dass 
alles bis zum 100. Lebensjahr möglich sein muss, erteilt sie ebenso 
eine Absage wie der Anti-Aging-Medizin: "Wir brauchen in den 
Gesellschaften des langen Lebens vielmehr eine 'Pro-Aging-Haltung'. 
Die Idee, man könnte einen Zustand X bis zum Lebensende erhalten, 
überfordert alle: die Medizin, die Gesellschaft und nicht zuletzt die
alt werdenden Frauen und Männer."
Die Expertin fordert, nicht immer nur mehr vom immer Gleichen zu 
tun: "Es reicht in einer altersgewandelten Gesellschaft nicht, 
einfach nur mehr Arbeitsplätze zu schaffen, es müssen andere 
Arbeitsplätze sein als früher." Beispielsweise müsse man 
Arbeitsplätze schaffen, die es zulassen, durch ständige Weiterbildung
und über Jahrzehnte hinweg auf dem neuesten Stand zu bleiben; oder 
solche die es erlauben, alte und sehr junge Menschen gemeinsam 
arbeiten zu lassen; oder aber solche die es ermöglichen, mit den 
einst gelernten Kompetenzen später noch einmal auf andere 
Arbeitsgebiete umzusteigen.
Konkrete Vorhersagen über die genaue demografische Entwicklung und
entsprechende Kostenberechnungen zu treffen, hält Professor Kuhlmey 
für schwierig: "Was wir heute jedoch schon wissen ist, dass die 
Rahmenbedingungen für das Leben im Alter sich verändern, die alten 
Frauen und Männer künftig selbst anders sein werden." Sie verweist 
auf die Tatsache, dass künftige Altengenerationen technikorientierter
aufwachsen: "Vorstellbar wäre, dass diese ihre 
Gesundheitsinformationen aus dem Netz abrufen, zu medizinischen 
Überwachungsfunktionen (Blutdruckmessen oder Blutzucker-bestimmung) 
per Netz mit der Hausarztpraxis verbunden sind oder die Rezepte per 
Mausklick auf die Patientenkarte kopieren."
Lesen Sie das Interview im Original unter 
www.ARAG.de/unternehmensmeldungen/interview/ .

Pressekontakt:

ARAG Versicherungen
ARAG Platz 1
40472 Düsseldorf
Klaus Heiermann
Hauptabteilungsleiter
Konzernkommunikation
Telefon: (02 11) 963-2219
Telefax: (02 11) 963-2220
klaus.heiermann@ARAG.de
www.ARAG.de

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