Alle Storys
Folgen
Keine Story von Börsen-Zeitung mehr verpassen.

Börsen-Zeitung

Börsen-Zeitung: Dauerbaustelle, Kommentar zur Deutschen Telekom von Heidi Rohde

Frankfurt (ots)

Wer die Telekom als Dauerbaustelle bezeichnet, wird bei Konzernchef Tim Höttges kaum auf Widerspruch stoßen. Im Gegenteil: Der Telekom-Lenker verweist gerne auf ein "aktives Portfoliomanagement", egal ob es um den Umbau von Randaktivitäten oder den Ausbau durch einen Mega-Merger in den USA geht.

Allerdings verläuft der Baufortschritt mitunter etwas zäh. Das gilt nicht nur für den geplanten Zusammenschluss der US-Tochter mit dem Wettbewerber Sprint, bei dem im Genehmigungsringen noch immer kein endgültiger Durchbruch in Sicht ist. Es gilt auch für die "Weiterentwicklung" oder gar "Monetarisierung" von Portfolioperlen wie der Funkturmgesellschaft - ein Asset, für das im Konzern schon lange überlegt wird, wie hier Werte gehoben werden können. Doch es zeichnet sich weder ein Verkauf, ein IPO noch dergleichen ab. Offenkundig ist die Telekom mit den Bewertungen bisher nicht zufrieden.

Besonders zäh gestaltet sich - nicht unerwartet - der Umbau der chronisch kranken Geschäftskundensparte T-Systems. Diese musste kürzlich einen weiteren Rückschlag verkraften. Die "Kooperation" bei Großrechnersystemen mit IBM musste wegen des Widerstands der Kartellbehörden abgeblasen werden. Nun sind weitere Portfolioarbeiten fällig, wobei die Abtrennung der Telekommunikationsgeschäfte bei T-Systems insofern überrascht, als dass es zuletzt noch geheißen hatte, der Bereich sei 2018 entgegen den Erwartungen leicht gewachsen.

Von der Zusammenlegung mit dem Bereich bei der Telekom Deutschland verspricht sich der Konzern mehr Effizienz. Zuvor dürfte aber noch das eine oder andere Gefecht mit den Gewerkschaften anstehen, zumal diese sich auch noch mit Umbauplänen bei der Telekom-Shop-Gesellschaft konfrontiert sehen.

Weniger überraschend ist dagegen die anstehende Ausgliederung der Geschäftsfelder Telekom Security und IoT. Der Schritt ist ein bewährtes Rezept von Höttges, um für mehr Tempo zu sorgen. Die Telekom hat speziell in diese beiden Bereiche sowie in die sogenannte Public Cloud große Hoffnungen gesetzt. 2020 soll bei allen drei noch defizitären Sparten die "große Ergebniswende" kommen, wie T-Systems-Chef Adel Al-Saleh jüngst betonte. Er hatte allerdings ebenso durchblicken lassen, dass er mit der Performance noch nicht zufrieden sei.

Nun erhöht die Telekom die Handlungsspielräume für die Bereichsverantwortlichen - aber auch den Druck. Ihr Erfolg wird mehr denn je gebraucht. Denn in Umsatz und Ergebnis zeitigt der laufende Umbau von T-Systems bisher noch so gut wie keine positiven Wirkungen.

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de

Original-Content von: Börsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Börsen-Zeitung
Weitere Storys: Börsen-Zeitung
  • 07.08.2019 – 20:30

    Börsen-Zeitung: Neue Realitäten, Kommentar zu Continental von Carsten Steevens

    Frankfurt (ots) - Als Elmar Degenhart im August 2009 das Ruder bei Continental übernahm, steckte der Autozulieferer nach der überteuerten VDO-Übernahme noch tief in der Krise. Mit der Konzentration auf das operative Geschäft und einer stetigen Reduzierung des Schuldenbergs gelang dem früheren Schaeffler-Mann gemeinsam mit Finanzvorstand Wolfgang Schäfer und dem ...

  • 06.08.2019 – 19:30

    Börsen-Zeitung: Stromschläge / Kommentar zur Lage der Autozulieferer von Walther Becker

    Frankfurt (ots) - Autokrise erfasst nächsten Konzern: Eine Schlagzeile, die derzeit nahezu jeden Tag zu lesen ist. Ob Hersteller wie BMW und Daimler, große Zulieferer wie Continental, Bosch oder ZF Friedrichshafen oder Schaeffler. Mahle, Norma, Leoni und ElringKlinger: Sie und viele andere müssen zurückrudern, einige haben schon mehrfach ihre Prognosen kassiert. ...

  • 05.08.2019 – 20:20

    Börsen-Zeitung: Muskelspiele / Kommentar zur Eskalation im Handelsstreit von Stefan Schaaf

    Frankfurt (ots) - Es ist wieder August, und wieder gerät China in den Fokus der globalen Kapitalmärkte. Und wieder geschieht dies zu der Zeit im Jahresverlauf, wenn an den Handelsplätzen in Europa und Nordamerika ferienbedingt die Liquidität geringer als üblich ist. Doch eines ist diesmal anders: Während die August-Unruhen an den Finanzmärkten in den vergangenen ...