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Weser-Kurier: Zum Jade-Weser-Port schreibt der "Weser-Kurier" in seiner Ausgabe vom 30. Juli 2012:

Bremen (ots)

Jeder für sich - und Gott für die, die an ihn glauben: Auch wenn die zahlreichen Risse in der stählernen Spundwand auf den ersten 650 Metern Kaje nunmehr hinter Beton verschwunden sind, bleibt der tiefe Riss zwischen Bremen und Niedersachsen beim Jade-Weser-Port weiter bestehen. Betreiber Eurogate aus Bremen bat gestern für gut Wetter kurzerhand das Volk zur Besichtigung aufs neue Terminal. Die von beiden Ländern getragene, aber in Niedersachsen ansässige Realisierungsgesellschaft begrüßt nächsten Sonntag überraschend Polit-Prominenz aus Niedersachsen. Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) hat trotzig gleich seinen Parteifreund und Amtsvorgänger Philipp Rösler im Schlepptau, um - wenn schon nicht den Containerhafen - so doch immerhin den neuen Hafen für die Schlepper einzuweihen. Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner aus Bremerhaven (SPD) hat man dagegen nicht Bescheid gesagt. Das rote Band an der Kaikante kann offenbar gar nicht lang genug sein, so viele Väter möchten es vor den Wahlen im nächsten Jahr zerschneiden. Jeder plant hier seine eigene Show - nur dem Hafen selbst nützt die Kakophonie reichlich wenig. Wichtiger als große Worte ist das Typhon des ersten Containerschiffs, das tutend den Jade-Weser-Port ansteuert. Bislang weiß aber niemand, wann es wirklich kommt. Und noch wichtiger ist, dass den Schiffen der Reederei Maersk, die mit 30 Prozent an der Wilhelmshavener Eurogate-Tochterfirma beteiligt ist, andere folgen. Dazu müssen den Hafen aber nicht nur die Herren Bode, Rösler und Günthner kennen, sondern Chinas große Spediteure. Die kennen auf der Weltkarte bislang praktisch nur Hamburg und Rotterdam.

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