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Weser-Kurier: Zur Situation der Krankenhäuser schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 6. Februar 2013:

Bremen (ots)

Zu viele Kliniken, zu viele Betten - die Forderung, die Zahl der gut 2000 Krankenhäuser in Deutschland zu verringern, wiederholt sich in regelmäßigen Abständen. Meist sind es die Krankenkassen, die diese Diskussion anschieben, aber auch Politiker und Gesundheitsökonomen melden sich mit dieser Forderung regelmäßig zu Wort. Gründe dafür gibt es viele, denn der Krankenhaussektor weist mit etwa 36 Prozent den weitaus größten Einzelposten bei den fast 170 Milliarden Euro Gesamtkosten auf, die jährlich in der gesetzlichen Krankenversicherung anfallen. Wer also im Gesundheitswesen sparen will, der kommt nicht umhin, besonders in diesem Sektor den Rotstift anzusetzen. Also kommt, wann immer darüber diskutiert wird, wie viel Gesundheit noch bezahlbar ist, die Anzahl der Kliniken ins Spiel. Wichtig zu wissen ist auch, dass die Deutschen so oft zum Arzt gehen wie in keinem anderen europäischen Land. Auch ist nirgendwo sonst in der EU die Zahl der Krankenhausbetten so hoch wie bei uns. Dabei, so die Diagnose vieler Gesundheitsforscher, ist die Auslastung der Kliniken im EU-Vergleich jedoch die geringste. Jedes fünfte Bett steht leer. Die Folge: Wirtschaftskrise hin oder her - in Deutschland sind die Gesundheitsausgaben gegen den europaweiten Trend weiter gewachsen. Kein Wunder, dass dies immer wieder Kritiker auf den Plan ruft, die ein System der "Überversorgung" und der "Fehlanreize" nicht mehr länger klaglos hinnehmen wollen. Sie fordern, wie jetzt auch, die Schließung kleiner und unrentabler Kliniken und klare Regeln für Behandlungen im stationären Bereich. Die Tatsache, dass sich bei etlichen Klinikärzten in ihren Arbeitsverträgen Zielvorgaben darüber finden lassen, wie viele Operationen sie in welcher Zeit zu machen haben, um in den Genuss von Boni zu kommen, macht solche Forderungen durchaus verständlich. Eine gute medizinische Versorgung ist ein hohes Gut, das zu Recht seinen Preis hat. Doch die Finanzierung von Überkapazitäten gehört ebenso wenig dazu wie die von medizinisch nicht notwendigen operativen Eingriffen. Auch in der Gesundheitsversorgung kann nicht gegen jegliche Gesetze der Ökonomie gehandelt werden.

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Weser-Kurier
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