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Weser-Kurier: Zum Thema Samtgemeinden schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Bremen (ots)

Die Samtgemeinde ist in ihrer heutigen Verfassung konzipiert worden, um - wie es im Amtsdeutsch heißt - die Verwaltungskraft der kleinen Gemeinden zu stärken. Das ist gelungen, und zwar ohne dass die übermächtige Verwaltung den ehrenamtlichen Feierabendpolitikern das Heft aus der Hand nehmen konnte. Genau darin liegt der Erfolg der Samtgemeinde. Nirgendwo sonst liegen Gemeindegebiet und Ratszuständigkeit so dicht beisammen wie hier. Wenn der Gemeinderat der Einheitsgemeinde Weyhe tagt, ist noch sehr die Frage, was dabei für die Ortsteile Leeste oder Lahausen herauskommt. Tagt in Bruchhausen-Vilsen dagegen der Rat der Mitgliedsgemeinde Asendorf, wird einzig und allein über Belange des Dorfes Asendorf entschieden. Und wenn dort die Reparatur der Dorfstraße für erforderlich gehalten wird, aber kein Geld in der Kasse ist, wird man die Dorfgemeinschaft am Wochenende unter Umständen selbst Hand anlegen sehen - mit geliehenen Maschinen und überlassenem Material aus dem Bauhof der Samtgemeinde. So etwas wird in Einheitsgemeinden kaum passieren, weil Politik und Bürger viel weiter voneinander entfernt sind. Es mag Situationen geben, in denen einer Samtgemeinde die Luft ausgeht und sie sich ins Unvermeidliche - die Umwandlung in eine Einheitsgemeinde - schicken muss, wie im Fall Hagen. Bisweilen kommt es auch zu Fusionen unter Mitgliedsgemeinden, weil einzelne Dörfer wegen ihrer wirtschaftlichen Entwicklung ihre originären Aufgaben finanziell einfach nicht mehr schultern können. Es mag auch Fälle geben, in denen Dörfer aufgeben müssen, weil sich partout niemand mehr findet, der sich die Belastung eines ehrenamtlichen Bürgermeisterjobs nebenher ans Bein binden will. Aber immer ist das ein schmerzhafter Prozess, auf den sich Bürger und Politiker nach aller Erfahrung nur gezwungenermaßen einlassen. Der Identifizierungsgrad ist außerordentlich hoch, dafür kann man ruhig ein paar Euro mehr ausgeben. Der Landesrechnungshof könnte sich unterdessen getrost mit anderem beschäftigen.

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