Weser-Kurier: Über mangelnden Respekt gegenüber Polizeibeamten schreibt Silke Hellwig im "Weser-Kurier" (Bremen) vom 10. April 2014:
Bremen (ots)
Die Fronten sind klar: Hier die Polizisten, die einen aufreibenden Beruf haben und sich jeden Tag Respekt verdienen. Da die Menschen, vor allem junge, die sich von den Staatsdienern nichts sagen lassen, nicht von der Polizei, nicht von Lehrern und Richtern. Man muss vermuten, dass dahinter mehr steckt als stumpfe jugendliche Selbstüberschätzung, nämlich eine grundsätzlich ablehnende Haltung gegenüber dem deutschen Staat und seine Repräsentanten. Diese Geringschätzung darf nicht toleriert werden. Indes trifft sie auf eine Art begünstigendes Klima. Die Gesellschaft erntet, was die 68er gesät haben. Sie verhalfen der jungen Demokratie mit auf die Beine, indem sie Autoritäten infrage stellten. Doch es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man selbstbewusst für sich und seine Rechte eintritt oder ob man Polizisten bespuckt oder Lehrer beleidigt. Das hat noch nicht jeder verstanden. Es gibt keine Alternative: Der Rechtsstaat muss die bändigen, die ihn selbst nicht als Autorität akzeptieren. Eine heikle Mission, die - wenn überhaupt - nur durch eine Art gemeinsames Mantra funktioniert. Diese Gesellschaft muss sich gemeinsam verteidigen, ihr friedliches Miteinander durch ungeschriebene Gesetze und gemeinsame Konventionen. Dazu gehört zweifellos gegenseitiger Respekt.
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