Weser-Kurier: Über Flüchtlings-Probleme in Bremen schreibt Alexander Tietz:
Bremen (ots)
In Bremer Stadtteil Strom machen sich die Anwohner Sorgen. Viele von ihnen fühlen sich nicht mehr sicher. Junge Flüchtlinge, die in einem maroden Hotel untergebracht sind, sorgen regelmäßig für Einsätze der Polizei. Die Bedenken der Anwohner mit Fremdenfeindlichkeit gleichzusetzen, wäre falsch. Wenn man um die eigene Sicherheit besorgt ist, braucht es keine Rechtfertigung. Die Sorgen sind da. Doch genauso, wie man die Ängste der Menschen in Strom nachvollziehen muss, muss man sich auch in die Lage von Flüchtlingen hineinversetzen, die nicht volljährig sind, größtenteils in kriminelle Verhältnisse sozialisiert wurden, ohne Familie in einer fremden Stadt leben und von einer maroden Unterkunft in die nächste geschickt werden. Die jungen Flüchtlinge hängen wie eine bedauernswerte Marionette an der Hand der Sozialbehörde, die mit zwielichtigen Betreibern kooperiert und billigend eine mangelnde pädagogische Betreuung der Jugendlichen in Kauf nimmt. Das zeigt, wie verzweifelt die Sozialsenatorin ist. Böser Wille sollte ihr nicht unterstellt werden - es fehlt schlicht die Alternative. Trotzdem darf die Frage gestellt sein, warum Anja Stahmann angesichts der Unterbringungsnot dem Vorschlag des Bürgermeisters nach einer geschlossenen Unterbringung bislang wenig abgewinnen kann.
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