Weser-Kurier: Kommentar von Moritz Döbler über Kinderbetreuung
Bremen (ots)
Wer sich für mehr Kita-Plätze einsetzt, kann nicht verlieren, und deswegen tun das auch fast alle Politiker. Und Politikerinnen erst recht. Das Thema hat seit einigen Jahren Konjunktur. Dagegen ist im Grundsatz nichts zu sagen: Wenn der Staat die Kinderbetreuung ordentlich organisiert, können Eltern - in der Realität meistens Mütter, manchmal auch die raren Elternzeit-Väter - ins Berufsleben zurückkehren, wenn und sobald sie es wollen. Damit ist allen gedient: den Familien, den Unternehmen, die dann nicht auf Fachkräfte verzichten müssen, und mittelbar auch den öffentlichen Haushalten. Und die Gesellschaft entzieht der Diskriminierung von Frauen eine wichtige Grundlage. Wenn aber ausgerechnet das klamme, von hoher Arbeitslosigkeit geplagte Bremen eine herausragend hohe Betreuungsquote vorweisen kann, sind Nachfragen erlaubt. Platz 2! Nur das wohlhabende Baden-Württemberg steht noch besser da. Rot-Grün hat bereits angekündigt, den Betreuungsschlüssel ein wenig zu verschlechtern, und liegt damit richtig. Das Wünschenswerte und das Mögliche müssen in Einklang gebracht werden. Sonst macht sich Bremen unglaubwürdig.
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