Weser-Kurier: Leitartikel von Maren Beneke über den Wirtschaftsstandort Bremen
Bremen (ots)
Das mit den Wirtschaftsrankings ist so eine Sache. Je nachdem, wie das Ergebnis ausfällt, wird es entweder von der Politik ("Seht, wie gut wir dastehen") oder von der Wirtschaft ("Seht, wie schlecht wir dastehen") instrumentalisiert. Vergessen werden darf bei all diesen Vergleichen natürlich nicht, wer die Zahlen erhoben hat - einige Institute sind eher wirtschaftsnah, andere werden von der öffentlichen Hand finanziert. Auffällig ist aber, dass, egal welches Institut eine Studie veröffentlicht, Bremen als Wirtschaftsstandort nie so weit oben auftaucht, wie es für die zehntgrößte Stadt oder den fünftgrößten Industriestandort eigentlich selbstverständlich sein sollte. Das hat neben der hohen Arbeitslosigkeit und der Haushaltsnotlage in fast allen Fällen mit den mangelnden Transferleistungen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zu tun. Natürlich ist es für konzerngeprägte Städte einfacher, bei solchen Vergleichen gut dazustehen. Dort wird ganz einfach mehr in den Transfer investiert. Bremen hat es mit seiner mittelständisch geprägten Wirtschaft schwerer. Um im bundesweiten Wettbewerb bestehen zu können, müssen sich die Bremer Wirtschaft und Politik auf ihre Stärken besinnen: auf die Wirtschaftscluster Windenergie, maritime Wirtschaft und Logistik sowie Luft- und Raumfahrt. In diesen Bereichen ist das kleinste Bundesland führend und hat auch langfristig gesehen eine Chance, zu bestehen.
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