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Rheinische Post: Kampf um die zweite Geisel - Von GODEHARD UHLEMANN

Düsseldorf (ots)

Die in Afghanistan gestorbene deutsche Geisel
weist Schusswunden auf. Auch wenn sich herausstellt, dass sie nicht 
der direkte Todesgrund waren, ist dass für uns kein Anlass zum 
Aufatmen. Das begangene Verbrechen lässt sich dadurch nicht 
relativieren, und die Schuld der Täter wird nicht geringer, wenn sich
erweist, dass das Opfer nicht gezielt getötet wurde. Die Tatsache, 
dass auf den Mann - wann auch immer - geschossen wurde, belegt die 
Skrupellosigkeit seiner Entführer: Der Deutsche war wehrlos.
Die zweite Geisel sei am Leben, sagt der Taliban-Sprecher, der am 
Wochenende den Tod der beiden Entführten schon verkündet hatte. Das 
sagt viel über die Glaubwürdigkeit der radikal-islamischen 
Koranschüler aus. Möglicherweise sind die Taliban nur 
Trittbrettfahrer, die die ruchlose Tat einer Stammesfehde für sich 
propagandistisch nutzbringend ausschlachten wollen. Die 
Bundesregierung hat noch einmal klargestellt, dass sie sich nicht 
erpressen lasse. Sie werde aber alles tun, um das Leben des Mannes zu
retten. Das signalisiert eine gehörige Portion 
Verhandlungsbereitschaft, die der Fürsorgepflicht für in Not geratene
Deutsche im Ausland entspricht. Im Übrigen muss schnell gehandelt 
werden, denn auch diese Geisel ist offensichtlich auf medizinische 
Betreuung dringend angewiesen.

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Telefon: (0211) 505-2303

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