Rheinische Post: Bahn-Kompromiss - Von KLAUS PETER KÜHN
Düsseldorf (ots)
Respekt für das Vermittlungsergebnis von Kurt Biedenkopf und Heiner Geißler. Sie haben es geschafft, dass ein Gewerkschaftsboss, der es Bahn-Chef Mehdorn und seinen Konkurrenz-Gewerkschaftern unbedingt vor der Pensionierung noch einmal zeigen will, sich mit allen Beteiligten an einen Tisch setzt. Offen bleibt freilich, ob bis Ende September eine Tarifeinigung gefunden werden kann. Nur bis zu diesem Zeitpunkt ist die Streikgefahr gebannt.
Der Keim für neuen Streit ist gelegt. Während sich die Lokführergewerkschaft GDL ihrem Ziel, einen eigenen Tarifvertrag nur für ihre Berufsgruppe, nahe sieht und dies auch so verkündet, spricht der Bahn-Vorstand vom Erhalt des einheitlichen Tarifgefüges. Eigentlich kann nur eine der Aussagen stimmen. Mit dem Mandat, für alle Lokführer verhandeln zu dürfen - egal ob sie der GDL oder einer anderen Gewerkschaft angehören -, kann die GDL den gestrigen Formelkompromiss für sich nutzen. Und nebenbei das System der Branchen-Tarifverträge in Frage stellen.
Unter dem Strich werden für die Lokführer bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen stehen. Angesichts höchst unregelmäßiger Schichtdienste und bescheidener Einkommen (maximal 2100 Euro Grundgehalt) ist das sicher nicht unangemessen.
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