Rheinische Post: Die politische WestLB-Lösung Kommentar VON GEORG WINTERS
Düsseldorf (ots)
Am Ende sieht bei der WestLB alles nach Friede, Freude, Eierkuchen aus. Nach monatelangem Poker um die bessere Verhandlungsposition deutet sich die große politische Lösung an. Das Wichtigste daran: Die Bank und ihre Mitarbeiter, quälend lange im Unklaren über ihre Zukunft gelassen, bekommen endlich eine Perspektive. Und die Protagonisten können sich gegenseitig auf die Schulter klopfen und sagen: Wir haben das, was wir wollten. Ministerpräsident Rüttgers wollte die Fusion mit Baden-Württemberg nicht, weil er nicht der Juniorpartner von Günther Oettinger werden wollte. Die Fusion kommt nicht vorerst. Die Sparkassen wollten ihre Anteile an der WestLB nicht abgeben sie bleiben Mehrheitsgesellschafter. Und sie wollten nicht wieder Milliardensummen in die Bank pumpen müssen sie nicht, weil sie sich auch mit Sachwerten an der Finanzspritze beteiligen können. Damit sind nicht alle Probleme gelöst. Erstens kann heute niemand realistisch einschätzen, wie groß das Finanzloch durch die US-Immobilienkrise wirklich wird. Und die politischen Grabenkämpfe werden in den Köpfen der Beteiligten auch so schnell nicht vergessen sein. Bei den nächsten Projekten müssen alle Beteiligten schneller an einem Strang ziehen im eigenen Interesse, aber auch im Interesse des Standorts und der Belegschaft.
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