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Rheinische Post: Müde Republikaner Kommentar VON FRANK HERRMANN

Düsseldorf (ots)

Rache ist bekanntlich süß. Für John McCain war
sie umso süßer, weil er allen, die ihn vorzeitig abschrieben, zeigen 
konnte, zu welchen Husarenstücken er trotz seiner 71 Jahre noch fähig
ist. McCain, im Sommer wegen leerer Spendenkassen praktisch für tot 
erklärt, trägt nach seinem Triumph in South Carolina die 
Favoritenkrone im Feld der republikanischen Präsidentschaftsbewerber.
Seit 1980 ist jeder Konservative, der South Carolina gewann, 
letztlich als Spitzenkandidat aufgestellt worden. Allerdings ist 
diesmal alles ein wenig anders. Den Republikanern fehlt es an 
mitreißendem Personal, wie es die Demokraten mit Hillary Clinton und 
Barack Obama zu bieten haben. Gute Chancen hat außer McCain noch Mitt
Romney. Kein Volkstribun, aber einer, der etwas von der Wirtschaft 
versteht. Rudy Giuliani setzt alles auf Florida, wo die nächste 
Vorwahl ansteht. Verliert er dort, ist er aus dem Rennen. Mike 
Huckabee, der nette Senkrechtstarter mit Bibelsprüchen, ist in South 
Carolina abgestürzt. 60 Prozent der Wähler dort sind Evangelikale, 
also natürliche Anhänger des fundamentalistischen Baptistenpredigers.
Dort hätte Huckabee siegen müssen, wurde aber nur Zweiter. Ein 
Zeichen dafür, dass der Aha-Effekt um seine Person langsam verpufft.

Pressekontakt:

Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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