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Rheinische Post

Rheinische Post: zur Zweiklassenmedizin

Düsseldorf (ots)

Gesundheitschancen sind in Deutschland ungleich
verteilt. Das ist schon lange so. Daher überrascht die Kölner Studie 
nicht, wenn sie einen Nachweis über längere Wartezeiten von 
Kassenpatienten liefert. Um so erstaunlicher ist es aber, dass sich 
an diesem Zustand seit jeher nichts ändert. Im Gegenteil, er wird 
sich sogar noch verschärfen.
Die aktuelle Gesundheitsreform trägt mit dem Gesundheitsfonds in 
keiner Weise zur Milderung der Umstände bei. Denn der Fonds wird den 
Druck auf die gesetzlichen Krankenkassen erhöhen. Sie müssen ihre 
Beitragssätze vereinheitlichen, der Wettbewerb leidet, das 
Leistungsniveau sinkt. Wer es sich leisten kann, schließt eine 
zusätzliche Versicherung ab. Das wäre dann das nächste Kapitel in der
Geschichte der Klassen-Medizin in Deutschland.
Gesetzlich Versicherte als große Mehrheit der Patienten sollten sich 
das nicht länger bieten lassen. Da es keinen flächendeckenden 
Ärztemangel gibt, sollte jeder zügig einen Termin bekommen und auch 
einfordern: Bei seinem Arzt, der alle gleich behandeln muss, und bei 
seiner Krankenkasse, die die unterschiedlichen Pauschalen zahlt. Auch
Politiker müssten häufiger von den Problemen im Alltag erfahren. Die 
Gesundheit wird ihr Wahl-Thema sein, und Patienten sollten von dieser
Macht mehr Gebrauch machen. Damit sich etwas ändert.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

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