Rheinische Post: Minus beim Lohn
Düsseldorf (ots)
Von Martin Kessler
Die Arbeitnehmer sind alarmiert. Selbst ordentliche Zuwächse in ihren Einkommen werden inzwischen vollständig von den Preissteigerungen aufgefressen. Das macht den Aufschwung so freudlos. Und auch die Regierenden in Berlin profitieren nicht von den guten Wirtschaftszahlen. Doch ungewöhnlich ist das nicht. Die Verschiebung der Gewichte hin zu den Wachstumsländern in China, Indien und Brasilien verändern massiv die Austauschbeziehungen unserer Wirtschaft. Der Energiehunger dieser Länder verteuert die Rohstoffe und verschlechtert den Wert der hier zu Lande geleisteten Arbeit. Das ist eine der bitteren Wahrheiten der Globalisierung. Zugleich sichert aber das hohe weltwirtschaftliche Wachstum die Jobs in Deutschland. Denn die Unternehmen haben es geschafft, trotz der Widrigkeiten wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Kehrseite davon ist die stagnierende Einkommensentwicklung und die anziehenden Preise. Was ist zu tun? Die Europäische Notenbank muss höllisch aufpassen, dass die Preise nicht Beine bekommen. Die Wirtschaft muss sich erneut umstellen und energiesparende Verfahren einsetzen. Wenn das gelingt, ist eine neue Wohlstandsphase in Sicht.
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