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Rheinische Post: Kommentar: Adieu Volkspartei

Düsseldorf (ots)

Die Bayernwahl hat die Erosion der großen
Parteien weiter beschleunigt. Sie war nicht nur eine Zäsur für die 
CSU. Sie hat der Union insgesamt aufgezeigt, dass sie gemeinsam mit 
der FDP nicht mehr alle Kräfte rechts von der Mitte bündeln kann. Die
Stimmen für die Freien Wähler sind Fleisch aus dem Fleische der CSU. 
Und es gibt keine Gewähr dafür, dass sich nicht auch bundesweit eine 
Partei etablieren kann, die enttäuschte konservative und 
marktliberale Wähler der Union bindet.
Ein Teil dieser Unzufriedenen wählt FDP. Aber viele Mittelständler 
und deren Angehörige haben die Mischung aus Konservatismus und 
wirtschaftlicher Freiheit bei der Union geschätzt. Die finden auch 
bei den Freidemokraten keine neue Heimat.
Noch kann die Union das Ergebnis in Bayern als Verschiebung im 
bürgerlichen Lager abtun. CDU-Generalsekretär Pofalla sieht die 
Stimmen für die freien Wähler in Bayern als Stimmen für die Union im 
Bund. Und damit wäre die Marke von 50 Prozent, die Bayern zum 
Bundesergebnis beisteuern muss, gesichert. Doch wenn die Union nicht 
auf die potenziellen Wähler einer neuen Rechtspartei zugeht und diese
einbindet, könnte sie hier bald die gleichen Probleme bekommen wie 
die SPD auf der Linken.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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