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Rheinische Post: Strategie-Wechsel

Düsseldorf (ots)

von Gregor Mayntz
Stärker rein, um schneller raus zu kommen - dieser Grundansatz der
neuen Afghanistan-Strategie von US-Präsident Barack Obama hat auch 
die Kanzlerin inspiriert. Die Zahl der deutschen Ausbilder wird 
nahezu vervierfacht und kommt nun in Dimensionen, die die USA seit 
langem verlangen.
Freilich birgt der Strategiewechsel auch Schattenseiten. So ist 
schwer erklärlich, warum die gerade noch zum "Raushauen" bedrohter 
Kameraden dringend nötige Schnelle Eingreiftruppe plötzlich 
überflüssig sein soll. Offensichtlich will sich die Kanzlerin auf die
zusätzlichen US-Soldaten verlassen, die im Norden, also im deutschen 
Kommandobereich, für Ordnung sorgen sollen. Anfangs trat Berlin noch 
dem Verdacht entgegen, die Amerikaner kämen, weil es die Deutschen 
alleine nicht schafften. Nun signalisieren die Deutschen, dass sie es
nicht einmal mehr alleine schaffen wollen.
Hinzu kommt ein Wagnis: Statt punktuell gegen Gewalt vorzugehen, 
sollen die Deutschen in der Fläche Präsenz zeigen. Schwer gepanzert 
können sie die Sympathie der Afghanen nicht gewinnen, aber 
ungeschützt werden sie zur leichten Beute für Taliban. Hoffentlich 
müssen sie den Strategiewechsel nicht mit Verwundung und Tod 
bezahlen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

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