Rheinische Post: Neue Regeln für die Tierzucht
Düsseldorf (ots)
Ein Kommentar von Eva Quadbeck:
Im Mittelpunkt der meisten und größten Lebensmittelskandale der Vergangenheit stand Tierfutter. Der Dioxin-Skandal zeigt, dass in dieser Branche auch zehn Jahre nach dem Rinderwahn BSE fürchterlich gepanscht wird. Für die Aufzucht und Verarbeitung von Tieren müssen neue, bessere und schärfere Spielregeln geschaffen werden. Das QS-Prüfsystem für Lebensmittel ist gut, aber es reicht nicht aus, wie der aktuelle Dioxin-Fall zeigt: Auch der Betrieb in Schleswig-Holstein, der die verseuchten Futterfette verkauft hat, hält sich an die Regeln des Prüfsystems. Dies hat immerhin zur Schadensbegrenzung geführt. Denn hätte der Betrieb seine Produkte nicht eigenständig getestet und die Dioxinbelastung an Behörden und Abnehmer gemeldet, wäre die Verseuchung nicht aufgefallen. Das Land Niedersachsen, wo es zurzeit einen Wechsel an der Spitze des Landwirtschaftsministeriums gibt, hat äußerst schleppend auf die Dioxin-Nachricht reagiert. Auch das darf nicht passieren. Die Nordrhein-Westfalen waren mehr auf Zack, haben sofort die Öffentlichkeit informiert und vor Ort reagiert. Vorbildlich ist auch die Maßnahme, die Listen belasteter Nahrungsmittel zu veröffentlichen. Das schafft Klarheit für den Verbraucher, was er verzehren kann.
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