Rheinische Post: Atom-Angst in NRW
Düsseldorf (ots)
Seit gestern werden in NRW Lebensmittel, die aus Japan importiert wurden, auf ihre Strahlenbelastung untersucht. NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) reagiert damit angemessen auf die Ängste der Verbraucher, die befürchten, dass japanische Speisen atomar verseucht sein könnten. Die Katastrophe von Japan wird jetzt auch zum Handlungsfeld der Landespolitik. Atomkraftgegner fordern die Regierung auf, die Uranaufbereitungsanlage in Gronau umgehend stillzulegen. Auch das Restrisiko der vom Bund geplanten Castor-Transporte vom Forschungszentrum Jülich zum Zwischenlager Ahaus müsse neu bewertet werden. Die Sitzung des Umweltausschusses im Landtag begann gestern mit einer Schweigeminute. Vertreter der Parteien bemühten sich wohltuend darum, bei ihren Statements zu der Tragödie die Parteipolitik aus dem Spiel zu lassen. Noch zügelt der Respekt vor den Opfern den Impuls, die Stellungsgräben zu beziehen. Kommt es zum Wahlkampf, ist damit Schluss. Rot-Grün wird versuchen, mit der Anti-Atom-Trommel den Vorwurf der Schuldenmacherei zu übertönen. Schon jetzt nimmt die neue Angst vor der Atomkraft den Neuwahl-Ambitionen der CDU den Wind aus den Segeln.
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