Rheinische Post: Syrische Massaker
Düsseldorf (ots)
Jene, die noch an eine friedliche, eine rein politische Lösung des Syrien-Konflikts glauben wollen, haben es seit gestern noch schwerer. Ein neues Massaker, das bisher grauenvollste seit Beginn der militärischen Auseinandersetzungen, hat mutmaßlich Hunderte Zivilisten das Leben gekostet. Erneut wurden Artillerie, Hubschrauber und Panzer gegen Wohngebiete eingesetzt. Auch wenn noch nicht alle Details des Blutbads geklärt sind, so steht doch fest, dass es reguläre Regierungstruppen waren, die den mörderischen Angriff geführt haben. Es ist nicht das erste Mal, dass das Regime in Damaskus zuerst zaghafte Hoffnungen auf eine Verhandlungslösung nährt und diese dann kurz darauf in Blut erstickt. Man kann es der syrischen Opposition nicht verdenken, dass sie Assads schönen Worten schon lange nicht mehr glaubt und alles tut, um an Waffen zu gelangen. Syrien ist im Bürgerkrieg, der Zug für eine Verhandlungslösung ist abgefahren. Längst ist die Lage viel schlimmer als einst in Libyen, und trotzdem zuckt der Westen vor einem militärischen Eingreifen zurück - mit gutem Grund. Dafür darf er nicht lockerlassen beim Versuch, die Blockadehaltung der Russen aufzubrechen und endlich Sanktionen gegen Assad zu verhängen. Das ist wenig genug.
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