Rheinische Post: Die teure Inklusion Kommentar Von Frank Vollmer
Düsseldorf (ots)
Langsam bekommt man einen Eindruck davon, was die gemeinsame Unterrichtung behinderter und nicht behinderter Kinder kosten wird. Das Gutachten der Kommunalverbände in NRW nennt Zahlen; so trägt es zur Aufklärung bei und ist daher lobenswert. Die Beträge sind schwindelerregend. Bei den klammen Städten und Gemeinden geht deshalb die nackte Angst um, von den Lasten der Inklusion erdrückt zu werden. Das ist verständlich; und die ebenfalls klamme Landesregierung tut bisher zu wenig, die Konfrontation zu entschärfen. Bedenklich ist allerdings der Satz des Städtetagspräsidenten Norbert Bude, man könne jetzt "nicht mehr über Kompromisse reden". Doch, kann man. Muss man sogar. Selbst in der so verfahrenen Schulstrukturdebatte fanden Rot-Grün und die CDU 2011 einen Kompromiss. Jede Seite musste damals Federn lassen, aber NRW fährt gut damit. So ein Kraftakt ist jetzt wieder nötig. Der Erfolg einer kommunalen Verfassungsklage dagegen ist ungewiss - sicher ist nur, dass sie viel zerschlagenes Porzellan zurücklässt. Gefragt ist politische Fantasie. Auf beiden Seiten.
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