Rheinische Post: Das zu lange Warten auf den "Lappen" Kommentar Von Christian Schwerdtfeger
Düsseldorf (ots)
Der Unmut der Fahrlehrer und Schüler ist verständlich - und ebenso berechtigt. Dass man auf einen Termin für die Führerscheinprüfung statt zwei nun sechs Wochen oder noch länger warten muss, ist eigentlich nicht zu akzeptieren. Schließlich sollte zwischen letzter Fahrstunde und Prüfung nicht zu lange Zeit liegen, damit Gelerntes nicht wieder verlernt wird. Außerdem haben viele den Führerschein fest für den Beruf eingeplant - und bekommen aufgrund der Verzögerungen nun Probleme. Im schlimmsten Fall droht sogar der Verlust des Arbeits- oder Ausbildungsplatzes. Hinzu kommen die Kosten für zusätzliche Fahrstunden. Die Misere passt allerdings irgendwie ins Bild. Man kann den Eindruck gewinnen, dass der Schuh überall dort drückt, wo es um die Themen Verkehr, Autos und Infrastruktur geht. So gibt es aufgrund von Personalmangel oder technischen Problemen regelmäßig große Probleme in den Zulassungsstellen, so dass Halter teilweise Stunden anstehen müssen, um ihre neuen Fahrzeuge anzumelden. Dann sind die Straßen und Brücken im Land zum Teil so marode, dass NRW als Industrie- und Wirtschaftsstandort gefährdet ist; unzählige Baustellen bremsen den Verkehr auf den Autobahnen aus. Hinzu kommen die Diskussionen rund um den Diesel. Dass nun auch noch so ein großes, für Zuverlässigkeit stehendes Unternehmen wie der TÜV Rheinland den Ausfall von fünf Prüfern nicht kompensieren kann, ist bemerkenswert. Besorgniserregend ist zudem, dass das Problem offenbar schon viele Wochen lang besteht und nicht behoben werden konnte. Nun gelobt der TÜV nach langem Drängen des Fahrlehrerverbandes zwar endlich Besserung. Aber bis diese eintritt, dürften noch Monate vergehen. Wer kann, sollte daher noch etwas warten mit seinem Führerschein.
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