Alle Storys
Folgen
Keine Story von Rheinische Post mehr verpassen.

Rheinische Post

Rheinische Post: Kommentar: Uneinige Opposition versagt beim Brexit

Düsseldorf (ots)

In diesem Sommer haben die Briten von der Opposition nur Unsinn gehört. Die einzige grüne Abgeordnete schlug eine Notstandsregierung vor, und am Kabinettstisch sollten ausschließlich Frauen vertreten sein. Labour-Chef Jeremy Corbyn machte das großzügige Angebot, die anderen Parteien dürften ihn nach einem Misstrauensvotum gegen Amtsinhaber Boris Johnson zum "Übergangspremier" wählen. Dabei hat der linke Veteran nicht einmal die eigene Fraktion geschlossen hinter sich.Dass der Regierungschef im Herbst die ohnehin geplanten Parlamentsferien um knapp zwei Wochen verlängern will, hatte prompt die üblichen Empörungsbekundungen zur Folge. Zum politischen Diskurs Großbritanniens gehört robuste Rhetorik, daran sind Beobachter gewöhnt. Dennoch: Wer Johnsons Manöver eine "Kriegserklärung" oder einen "Putsch" nennt, gar vom "Bürgerkrieg" oder vom "Tod der Demokratie" faselt, geht zu weit. Man mag den Premier verabscheuen und seine Politik für fehlgeleitet halten - immerhin vermittelt Johnson den Eindruck, er habe einen Plan und handle danach. Hingegen verdecken die wilden Sprüche der Opposition kaum deren Uneinigkeit. Die siebtgrößte Wirtschaftsmacht der Welt vor dem chaotischen Brexit, verharmlosend "No Deal" genannt, zu bewahren, ist richtig und vernünftig. Unbeantwortet bleibt nur die Frage: Worin könnte eine Lösung bestehen, der den vom Volk mehrheitlich beschlossenen EU-Austritt umsetzt und dabei möglichst viel wirtschaftlichen und politischen Schaden vom Land abwendet? Längst gibt es dazu kluge Vorschläge. Die Vertreter beider Seiten müssen tief durchatmen und endlich einen Kompromiss finden, dem auch Brüssel zustimmen kann. Sonst nimmt die britische Demokratie wirklich Schaden.

www.rp-online.de

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 28.08.2019 – 20:33

    Rheinische Post: Kommentar: Zum Wohle der Patienten

    Düsseldorf (ots) - Eigentlich ist die Sache klar. Die Notfallambulanzen in Deutschlands Krankenhäusern sind überlastet. Das weiß jeder, der selbst einmal einen Notfall erlebte. Ein Grund sind die Patienten, die eine Notfallambulanz gar nicht in Anspruch nehmen sollten. Da mögen sich manche sehr "clever" vorkommen. Statt wochenlang auf einen Facharzttermin zu warten, versuchen sie, ihren Befund im Krankenhaus zu ...

  • 28.08.2019 – 00:00

    Rheinische Post: Dorothee Bär befürwortet Öffnung der Priesterweihe

    Düsseldorf (ots) - Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) spricht sich für eine Öffnung der Priesterweihe aus. Im Interview mit der Düsseldorfer Rheinischen Post (Mittwochsausgabe) sagte die Vize-Generalsekretärin der CSU: "Ich bin sehr dafür. Weil ich auch glaube, dass es die einzige Chance für die katholische Kirche ist, wenn Frauen eine wesentliche Rolle ...

  • 28.08.2019 – 00:00

    Rheinische Post: SPD-Umweltexperte Thews kritisiert Ökobilanz der E-Scooter

    Düsseldorf (ots) - Der stellvertretende Vorsitzende des Umweltausschusses im Bundestag, Michael Thews (SPD), hat die Umweltbilanz der E-Scooter kritisiert. "Mein erster Eindruck von der Nutzung der E-Scooter ist, dass sie für Strecken genutzt werden, die sonst zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV zurückgelegt wurden. Ihren eigentlichen Zweck, die CO2-Bilanz zu ...