Rheinische Post: Kommentar: Hart bleiben im Kampf gegen Doping
Düsseldorf (ots)
Die Leichtathletik hat ein Problem. Ihr mangelt es an Sportlern, die global vermarktbar sind. Und nur solche Typen wie der frühere Weltklassesprinter Usain Bolt sind für Sportartikelfirmen ein lukratives Geschäft. Nur wer polarisiert und Rekorde purzeln lässt, verschafft den Unternehmen fette Gewinne. Nike unterstützt seit Jahren intensiv die Förderung von Spitzenathleten - wie intensiv der Konzern in den illegalen Teil der Machenschaften des von ihm unterstützen Oregon Projekts involviert war und ob dabei alles legal zugegangen ist, darüber werden die Ermittlungsbehörden in den USA befinden müssen. Es wurde geforscht, wie weit man bis zu einem positiven Dopingtest bei Dosierung und Medikation gehen kann. Alleine die Vorstellung, dass Sponsoren bereit sind, dafür Millionen zu zahlen, ist ein Schlag ins Gesicht aller, die für einen sauberen Sport kämpfen. Denn ihre Arbeit wird massiv erschwert. Größter Geldgeber in Deutschland im Anti-Doping-Kampf ist der Staat, er unterstützt mit Fördermitteln die Arbeit der Nada. Es scheint offenbar überhaupt nicht im Interesse einiger zu sein, den Sport sauber zu halten. Stattdessen wird getrickst und gemogelt. Warum also nicht den Sport, die Sportler und die Industrie dahinter von der Last befreien, nicht mehr lügen und betrügen zu müssen? Denn wenn alle ge¬spritzt sind, gewinnt am Ende doch der Beste. Asthmaspray und Aufputschmittel für alle. Oder? Nein! Der Staat darf nicht resignieren, er darf sich nicht von vorderen Plätzen in Medaillenspiegeln verführen lassen und deshalb etwas weniger intensiv hinschauen. Er muss Sportler fördern und stärken - ein Held ist nicht nur, wer auf dem Podium landet. Und er muss jene Verbrecher jagen und bestrafen, die das Fair Play im Sport mit Füßen treten.
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