Safer Internet Day - ein Tag der Ermahnung Kommentar Von Georg Winters
Düsseldorf (ots)
Es gibt kaum ein Land auf dieser Welt, in dem so viel über Sicherheit im Internet und Datenschutz diskutiert wird wie in Deutschland. Wir reden ständig vom gläsernen Kunden, vom gläsernen Patienten, von Datenkraken und Cyberkriminalität. Im gleichen Atemzug checken wir mal eben nebenbei unseren Facebook-Account, simsen rund um die Uhr, posten unsere Fotos bei Instagram und unsere Jobkarriere bei Linkedin, zahlen per Paypal. Und wir gaukeln uns selbst vor, wir seien ja gut geschützt, uns könne eigentlich nicht viel passieren. Das ist natürlich Unsinn und ein schizophrener Akt des Selbstbetrugs. Es wird niemals hundertprozentige Sicherheit im Internet geben. Wer das glaubt, kann auch gleich dem Nächstbesten auf der Straße die Geheimzahl seiner Girokarte verraten. Was geht, ist der permanente Versuch, sich zu vergegenwärtigen, was das Internet sein kann - eine unerschöpfliche Wissensquelle, ein Ort der schnellen Kommunikation auch über große Entfernungen, ein Element der Beschleunigung, das Raum und Zeit schaffen kann für andere Dinge im Leben. Aber auch ein Ort, an dem Hassparolen ausgebreitet, Menschen gemobbt, pädophile Inhalte verbreitet werden. An dem Rassismus gesät wird, an dem Cyberkriminelle arglose Opfer in Betrugsfallen locken. Ja, könnten Sie jetzt sagen, das wissen wir doch alles schon seit langer Zeit. Aber je mehr Menschen sich der Chancen und Gefahren bewusst sind, welche im weltweiten Datennetz stecken, je sorgsamer sie mit ihren Daten umgehen, ihre Kontakte wählen und kriminelle Inhalte sofort melden, desto mehr Sinn macht ein Safer Internet Day am Dienstag als Datum der Ermahnung. Ansonsten verkommt er zu einem der unnützen Gedenk- und Aktionstage, von denen es schon viel zu viele gibt.
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