Alle Storys
Folgen
Keine Story von Rheinische Post mehr verpassen.

Rheinische Post

Handelskonzern Aldi kassiert EU-Agrarsubventionen in Millionenhöhe

Düsseldorf (ots)

Große Agrarholdings, hinter denen Konzerne wie Aldi, RWE oder der Möbelhersteller Steinhoff stehen, kassieren über ihre Tochterfirmen jährliche EU-Agrarsubventionen in mehrfacher Millionenhöhe. Das geht aus einer Antwort des Bundeslandwirtschaftsministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor, die der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag) vorliegt. Demnach erhielten Unternehmen, an denen Aldi-Nord und Aldi-Süd über Stiftungen beteiligt sind, EU-Agrarhilfen von über fünf Millionen Euro allein im Jahr 2019. Gleichzeitig kaufen die Agrarholdings der Konzerne seit Jahren systematisch landwirtschaftliche Böden auf und sorgen so für einen drastischen Anstieg der Bodenpreise. Sie erhöhten sich in den vergangenen 15 Jahren in Deutschland um mehr als 300 Prozent, wie aus der Antwort hervorgeht. Die Verteuerung der Böden trug dazu bei, dass kleinere Agrarbetriebe häufig aufgeben mussten: Seit 2005 nahm die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe von knapp 400.000 auf 275.000 im Jahr 2016 ab, so das Papier. Aus Sicht der Grünen müssen Bundesregierung und EU dringend umsteuern, um das Höfesterben und das umstrittene Geschäftsgebaren der Agrarholdings über Anteilsverkäufe, so genannte Share Deals, zu beenden. "Der Ausverkauf der bäuerlichen Landwirtschaft an Aldi, Steinhoff und Co. muss gestoppt werden", sagte Grünen-Agrarpolitiker Friedrich Ostendorff. Auch die Bundesregierung sieht Handlungsbedarf. So heißt es in der Antwort des Landwirtschaftsministeriums: "Nach Auffassung der Bundesregierung sollten die EU-Agrarzahlungen an verbundene Unternehmen eingeschränkt werden." Man setze sich daher in den Verhandlungen auf EU-Ebene für die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2020 dafür ein, dass die Mitgliedstaaten zukünftig Unternehmensverbünde mit ihren landwirtschaftlichen Tochterunternehmen als einen Antragsteller werten können.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 14.10.2020 – 04:00

    Dehoga-Präsident von NRW warnt vor Folgen der Sperrstunde

    Düsseldorf (ots) - Führende Vertreter des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga NRW haben vor den Folgen der Sperrstunde für Betriebe und Kunden gewarnt. Präsident Bernd Niemeier sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch): "Wir befinden uns bereits in einem Tal. Und dann verlagert sich das Geschäft der Wirte zusätzlich noch von draußen nach drinnen. Die neuen Regelungen verschärfen die Lage ...

  • 14.10.2020 – 00:05

    Corona-Krise: Ärztepräsident nennt Beherbergungsverbote "überflüssig und schädlich"

    Düsseldorf (ots) - Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat Bund und Länder vor der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Mittwoch aufgefordert, die Beherbergungsverbote für Urlauber wieder rückgängig zu machen. "Die meisten Bürgerinnen und Bürger sind gerne bereit, einen Beitrag zur Pandemieprävention zu leisten. Aber dann müssen die von der Politik ...

  • 14.10.2020 – 00:05

    Kubicki mahnt Rückkehr der Corona-Entscheidungen in die Hand des Bundestages an

    Düsseldorf (ots) - Angesichts vieler fehlerhafter Eingriffe in die Freiheitsrechte durch Corona-Verordnungen der Exekutive hat Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki eine Rückkehr der Corona-Entscheidungen in die Hand des Bundestages angemahnt. "Die vielfache Missachtung verfassungsrechtlicher Grundlagen durch die Exekutive schadet dem Ansehen unserer ...