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Rheinische Post: Kleinster Nenner

Düsseldorf (ots)

Von Alexander von Gersdorff
Haben deutsche Unternehmen und hier tätige Auslandskonzerne Pläne 
zum Arbeitsplatzabbau bis nach dem 18. September zurückgehalten, um 
die Wahlchancen von Union und FDP nicht zu gefährden? Es wird sich 
nicht beweisen lassen, und selbst wenn - Tatsache ist: Um den 
Produktionsstandort Deutschland ist es so oder so nicht gut bestellt.
Binnen fünf Jahren ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig 
Beschäftigten in Deutschland um 1,5 auf 26 Millionen zurückgegangen. 
Zehntausende Arbeitsplätze werden noch bis Jahresende verschwinden, 
weitere Zehntausende sind in Gefahr. Das drückt aufs Gemüt der 
Bürger. Auch in der Schweiz, in Japan und den USA wird schubweise 
kräftig entlassen. Der Unterschied: Dort kommt auf das "Fire" immer 
wieder ein "Hire" - hier allzu oft nicht.
Was nun? Die wirtschaftliche Radikalkur-Variante von Union und FDP 
über weniger Kündigungsschutz und lockerere Tarifautonomie hat die 
Mehrheit der Bürger abgelehnt. Bleibt nur der kleinste gemeinsame 
Nenner, wie die von SPD und Union im "Job-Gipfel" ausgehandelte, nur 
aus wahlkampftaktischen Gründen gescheiterte Senkung der 
Unternehmenssteuern. Das könnte ein neuer Anfang werden.

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