Rheinische Post: Schmoldt fordert Zuschüsse für Betriebe, die ausbilden
Düsseldorf (ots)
Ungewöhnlich scharf hat Hubertus Schmoldt, der Vorsitzende der Gewerkschaft Bergbau Chemie Energie, die Wirtschaft wegen mangelnder Ausbildungsbereitschaft angegriffen: "Die Wirtschaft hat die Versprechen, die sie im Ausbildungspakt gemacht hat, nicht gehalten", sagte Schmoldt der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwoch-Ausgabe). "Es sollte ein Alarmsignal für sie sein, dass sie der Bundespräsident in seiner Neujahrs-Rede ermahnen muss, Wort zu halten. Hier steht die Glaubwürdigkeit der deutschen Wirtschaft auf dem Spiel." Der IG BCE-Chef schlug vor, dass die Politik mehr Anreize bieten soll: "Ich schlage vor, Betriebe, die ihre Ausbildungsverpflichtung erfüllen, durch Steuererleichterungen und Zuschüsse zu belohnen. Solche Belohnungen sind gewiss wirksamer als kontraproduktive Strafaktionen", sagte Schmoldt und spielt damit auf die Ausbildungsabgabe an, die Verdi und IG Metall fordern. "Die Abgabe löst das Problem nicht. Denn sie schafft keine betrieblichen Ausbildungsplätze. Ich fürchte, dass sie im Gegenteil dazu führt, dass sich Betriebe aus ihrer moralischen Verpflichtung freikaufen und weniger Lehrstellen bieten." Die Chemie-Arbeitgeber nahm Schmoldt von seinem Vorwurf ausdrücklich aus: "Die Chemie-Arbeitgeber haben ihre Zusagen sogar übererfüllt. Sie haben 2,5 Prozent mehr Lehrstellen angeboten als 2004."
Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell