Rheinische Post: Russland schlägt zu
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
Vor wenigen Tagen hatte die russische Duma ein Gesetz gebilligt, das Präsident Wladimir Putin die Lizenz zum Töten von Terroristen selbst über Russlands Grenzen hinaus einräumte. Nun wurde Schamil Bassajew, Rebellenführer der abtrünnigen Kaukasus-Republik Tschetschenien von Spezialeinheiten getötet. Der Zusammenhang mag zufällig sein, doch er unterstreicht die Entschlossenheit Putins, dem Terror mit aller Macht entgegenzutreten. Bassajew hatte Schlagzeilen gemacht, als er Geiselnahmen veranlasste wie im südrussischen Beslan, wo 300 Menschen getötet wurden, die meisten waren Kinder. Die Russen werden nun aufatmen, denn sie fühlen sich von einem Bedroher befreit. Doch sie täuschen sich, denn sie sind ihrer Bedrohung keinesfalls enthoben. Der tschetschenische Terror islamistischer Extremisten ist längst eingebettet eine über Landesgrenzen hinaus vernetzte Terrorinfrastruktur, die eigene personelle Verluste rasch ausgleichen kann. Bassajew wird Nachfolger haben, die ihn als Märtyrer feiern. Die Russen werden ihren Anti-Terror-Kampf intensivieren, weil sie wissen, dass sie nur dann Erfolg haben werden, wenn sie die Terroristen in die Defensive drängen und ihnen so die Kraft zur Aktion Stück für Stück nehmen können.
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