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DIE ZEIT

Der brasilianische Kulturminister Gilberto Gil: "Politik ist eine Kampfkunst"

Hamburg (ots)

Für den brasilianischen Kulturminister Gilberto
Gil gehören Provokationen zu seinem Leben. "Auch wenn jetzt manche
Leute sagen, früher hätte ich mit Steinen geworfen, heute säße ich im
Glashaus. Ich war einer, der das System herausfordert. Ein Rebell,
der jede Konvention ablehnt. Das war die Zeit, als ich Steine warf.
Heute, als Mitglied der Regierung, verspüre ich trotzdem gelegentlich
noch Lust, einen kleinen Stein zu nehmen und ihn übers Dach kullern
zu lassen. Diese Dualität ist meine Natur," sagt er der ZEIT.
Politik ist für den Politiker, der auch Komponist und Sänger ist,
eine Kampfkunst: "Es ist unmöglich, sich Politik ohne Konflikt und
Disput vorzustellen. Zugleich muss sie bestimmten Regeln folgen. Man
muss seinen Gegner respektieren. Es ist wie ein zivilisierter Krieg.
Ein Dichter steht auf dem Schlachtfeld der Politik nicht besser oder
schlechter da als andere. Die Poesie hat ihr eigenes Reich. Aber ich
mag es, wenn sich diese Sphären vermischen."
Einer seiner großen Träume ist, "dass in Brasilien eine gemeinsame
Identität entsteht aus all den vielfältigen Strömungen, Religionen,
Bevölkerungsgruppen und Kulturen, die in unserem Land leben. Ich
wünsche mir eine Identität, die Verschiedenheit als Wert erkennt. Das
ist eine Aufgabe, vor der im Grunde die gesamte Menschheit heute
steht. In dieser Hinsicht ist Brasilien ein sehr aktuelles Land."
Den kompletten Beitrag der ZEIT Nr. 31 vom 28. Juli 2005 senden
wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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