Rheinische Post: Schavan: Weichen für mehr Chancen-Gerechtigkeit "längst gestellt"
Düsseldorf (ots)
In der Debatte im soziale Spaltung in Deutschland hat Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) vor den Folgen von unkritischem Medienkonsum gewarnt. "Von den vielen Bildschirm-Stunden, die Kinder und Jugendliche heute erleben, trägt vieles massiv bei zu Orientierungslosigkeit, Verwirrung und innerer Unruhe", sagte sie im Interview der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Theoretische Betrachtungen über Medienpädagogik erreichten viele Betroffene jedoch nicht. Es gehe vielmehr um praktische Anstöße, zum Beispiel in Nachmittagsangeboten von Schulen. "Die Kinder müssen für etwas anderes fasziniert werden als für das, was sie durcheinanderbringt", erklärte Schavan.
Zugleich warnte sie davor, den Eindruck zu erwecken, als stehe Deutschland erst am Anfang einer Debatte über mehr Chancen-Gerechtigkeit. "Die Weichen sind längst gestellt", betonte sie. Beispielhaft verwies sie auf die Stärkung der frühkindlichen Bildung, Förderung des Spracherwerbs vor der Einschulung sowie mehr ganztägige Angebote in den Schulen. Aus Sicht Schavans ist Bildung "die soziale Frage des 21. Jahrhunderts". Deshalb sei der Zugang zu Bildung der zentrale Schlüssel von Gerechtigkeit. Dies werde auch im Grundsatzprogramm der CDU deutlich werden, kündigte Schavan an. Sie ist zugleich Vize-Parteichefin der CDU. Schavan betonte, den Begriff "Unterschicht" halte sie in der Diskussion für "völlig untauglich".
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